Archivierung von Filmen
Unter den Kultur- und Medienpolitikerinnen und -politikern ist das Ziel nicht umstritten: Filme sollen als wichtiger Bestandteil der Kultur besser gesichert, systematisch gesammelt und professionell archiviert werden. Über die Frage, wie dieses Ziel in der Praxis erreicht werden kann, beriet der Ausschuss für Kultur und Medien am Mittwoch mit Experten.
Fünf Fachleute aus unterschiedlichen Sektoren kamen zu dem
öffentlichen Expertengespräch, um zu diskutieren, welche
Rahmenbedingungen erforderlich sind, um Filme - wie heute schon
Bücher - als Dokumente einer Epoche vor dem Verfall zu
schützen und für die folgenden Generationen
zugänglich zu machen.
Grundlage war ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen der CDU/CSU,
SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (
16/8504). Darin kritisieren die Abgeordneten,
dass auf Bundesebene bisher nur solche Filme systematisch
archiviert werden, die in den Genuss von staatlichen
Fördermitteln gekommen sind. Künftig, so lautet die
Forderung, sollen gemeinsam mit den Ländern Filme
unabhängig von der Finanzierung gesammelt werden. Von den
Sachverständigen erwartete der Kulturausschuss unter anderem
Hinweise, wie eine Pflichtabgabe gestaltet werden müsste,
welche Filme archiviert und auf welche verzichtet werden
könnte, wie technische Probleme gelöst werden
könnten oder was getan werden müsste, um die großen
Lücken in den Sammlungen zu schließen.
Eingeladen waren
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Thomas Frickel, Geschäftsführender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm,
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Karl Griep, Leiter des Filmarchivs beim Bundesarchiv,
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Prof. Jürgen Haase, Geschäftsführer des Progress Filmverleihs,
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Martin Moszkowicz, Produktionsvorstand der Constantin Film und Vorstandsmitglied der Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen, sowie
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Dr. Rainer Rother, Künstlerischer Direktor der Stiftung Deutsche Kinemathek.