Berichte zu Olympischen Spielen 2008 und Leichtathletikweltmeisterschaften 2009
Der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Michael Vesper, zieht ein insgesamt positives Fazit der Olympischen Spiele 2008 in Peking. Während der Sitzung des Sportausschusses am Mittwoch, dem 24. September 2008 stellte er fest: "Wir haben unsere drei Ziele in Peking erreicht." Zum einen habe das deutsche Olympiateam besser als in Athen im Jahr 2004 abgeschnitten. Nach Platz sechs vor vier Jahren wurde in China der fünfte Platz in der Nationenwertung erreicht. Außerdem habe das Team "fairen und sauberen Sport" geboten und sich als "guter Botschafter des Landes" erwiesen. "Viele Prognosen - gute wie schlechte - sind nicht eingetroffen", so Vesper. Nun gelte es mit Blick auf die Olympiade 2012 in London, Erfolge und Misserfolge zu analysieren und Konsequenzen zu ziehen. Dabei gehe es auch um eine verbesserte finanzielle Förderung des Spitzensports. Diese, so Vesper, solle sich an dem schon 2007 vorgelegten Stufenplan orientieren. Von einer Forderung nach 40 Millionen Euro allein für das Jahr 2009 könne keine Rede sein, stellte der DOSB-Generaldirektor klar.
Verbesserungen in einigen Sportarten nötig
Bei aller Zufriedenheit müsse man aber auch nach den Gründen für das in einigen Bereichen mangelhafte Abschneiden suchen, sagte Bernard Schwank, Leistungssportdirektor im DOSB. So müsse analysiert werden, wieso die deutschen Leichtathleten auch angesichts der im kommenden Jahr in Berlin stattfindenden Weltmeisterschaften nicht einen ähnlichen "Schub" entwickeln konnten, wie die britischen Sportler vier Jahre vor den Olympischen Spielen im eigenen Land.
Trainer finanziell und sozial gut absichern
Diese Frage bewegte auch die Unions-Fraktion, die dem deutschen Team dennoch attestierte, "faire und gute Botschafter" gewesen zu sein. Die Union regte an, intensiv darüber nachzudenken, was andere Nationen besser machen. Die SPD-Fraktion stellte die Trainer sowie das Gesundheitsmanagement in den Focus ihrer Betrachtungen. Trainer - auch Trainer von Spitzenathleten - seien in Deutschland offenkundig zu schlecht bezahlt und sozial nicht ausreichend abgesichert, wie zwei mehrjährige vom Bonner Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) in Auftrag gegebene Studien zeigten. Auch das Gesundheitsmanagement sei "in einigen Verbänden nicht optimal gelaufen", betonte die SPD. Die Linksfraktion warnte vor "zu schnellen Analysen". Die Einschätzung "wer sauberen Sport wolle, müsse mit diesen Ergebnissen leben", sei zu einfach, so die Linke.
Spiele in Peking politisch richtig
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zeigte sich befriedigt, dass es keine "Dopingspiele" gegeben habe. Dennoch blieben Zweifel angesichts der noch nicht vollkommenen Nachweismöglichkeiten. Da die genommenen Proben jedoch acht Jahre aufbewahrt würden, könne sich am Medaillenspiegel später vielleicht noch etwas ändern, so die Grünen. Unabhängig von der sportlichen Bilanz stehe jedoch fest, dass es trotz aller Bedenken politisch richtig gewesen sei, die Spiele in Peking stattfinden zu lassen.