Deutsch-französisches Gleichgewicht bei EADS wahren
Berlin: (hib/VOM) CDU/CSU und SPD fordern die Bundesregierung in einem Antrag ( 16/5908) auf, das deutsch-französische Gleichgewicht beim Europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS zu wahren. Das Management des Unternehmens müsse aufgefordert werden, die Sanierungspläne für den Konzern zügig zu konkretisieren. Dabei solle das Management eng mit den Betriebsräten zusammenarbeiten und auf das Know-how der Beschäftigten zurückgreifen. Vor allem sollten die hochqualifizierten Arbeitsplätze in Deutschland erhalten bleiben. Bei der Suche nach Investoren und industriellen Partnern sollten Interessenten gefunden werden, die zu einer Stärkung der deutschen mittelständischen Werkstoff- und Ausrüsterindustrie führen. Deutsche Standorte und Zulieferunternehmen sollten bei der Entwicklung und Produktion entsprechend der bisherigen Arbeitsteilung berücksichtigt werden, wenn die Arbeitsanteile neuer Airbus-Produkte verteilt werden.
Die Koalitionsfraktionen verweisen darauf, dass der Umsatz der Luftfahrtindustrie im vergangenen Jahr um 4,9 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro gestiegen sei, während die Zahl der Beschäftigten um 5,1 Prozent zugenommen habe. Damit sein in der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie 4.100 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen worden. Mit 3,1 Milliarden Euro habe die Luft- und Raumfahrtindustrie so viel wie kaum eine andere Branche für Forschung und Energie ausgegeben. Zugleich stehe die zivile Luftfahrtindustrie vor Herausforderungen, die durch Schwierigkeiten bei EADS ausgelöst seien. Auslieferungsverzögerung beim Airbus A 380, höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung und Zusatzkosten für die neue Konzeption des A 350 sowie Fehlentscheidungen durch das Management und Unstimmigkeiten zwischen der deutschen und französischen Kapitaleignerseite hätten die Stellung der europäischen Luftfahrtindustrie geschwächt. Zudem reduzierten die Großunternehmen der Luftfahrtindustrie die Zahl ihrer Zulieferbetriebe. Die schwierige Situation biete der deutschen Ausrüster- und Werkstoffindustrie jedoch auch die Chance sich strukturell neu zu ordnen. Die Wahrung des deutsch-französischen Verhältnisses im Konzern bleibe dabei auch für die Zukunft eine notwendige Voraussetzung für den Erfolg des Unernehmens, heißt es in dem Antrag weiter.
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