Gesundheitsministerium will "Aktion Saubere Hände" unterstützen
Berlin: (hib/MPI) Um die Krankenhausinfektionen zu reduzieren, will das Bundesgesundheitsministerium 2008 die "Aktion Saubere Hände" unterstützen. Diese werde vom Aktionsbündnis für Patientensicherheit, von der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung und vom Nationalen Referenzzentrum für die Surveillance von nosokomialen Infektionen vorgeschlagen, schreibt die Regierung in ihrer Antwort ( 16/6185) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion ( 16/6084). Außerdem finanziere das Ministerium die Untersuchung von Infektionsdaten ("HAND-KISS"), an der mehr als 250 von 2.200 Krankenhäusern in Deutschland teilnähmen. Anhand der Auswertung eigener Infektionsdaten im Vergleich könnten die Krankenhäuser Probleme identifizieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Infektionsraten zu senken.
Wie aus der Antwort hervorgeht, infizieren sich rund 3,5 Prozent der 16 Millionen vollstationär behandelten Patienten, das heißt "hochgerechnet treten jährlich rund 500.000 bis 800.000 Krankenhausinfektionen auf". Im internationalen Vergleich sei diese Rate "sehr gering". Weiter heißt es, 25 Prozent der nosokomialen Infektionen seien durch geeignete Maßnahmen vermeidbar. Die wichtigste Einzelmaßnahme zur Prävention sei die Händedesinfektion, welche aber zum Teil unzureichend erfolge.
Darüber hinaus weist die Bundesregierung darauf hin, dass zwischen nosokomialen und solchen Infektionen unterschieden werde, die durch antibiotikaresistente Erreger hervorgerufen werden. Die Rate an nosokomialen Infektionen habe sich seit 1994 nicht wesentlich verändert, wohingegen, der Anteil an resistenen Erregern innerhalb der Krankenhausinfektionen gestiegen sei. Die Zunahme an Infektionen durch (multi-)resistente Erreger werde "sehr ernst" genommen, heißt es in der Antwort.
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