Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit/
Berlin: (hib/AS) Einen Monat nach der UN-Klimakonferenz auf Bali
hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) die Europäische
Union zu weiteren Anstrengungen beim Klimaschutz aufgerufen: "Je
intensiver Europa Ziele und Strategien in die Tat umsetzt, desto
mehr können wir als Vorbild dienen", sagte der Minister am
Mittwochmittag vor den Abgeordneten des Umweltausschusses.
Insgesamt zog Gabriel eine positive Bilanz der Verhandlungen im
Dezember 2007. "Gemessen an dem, was notwendig ist, war Bali erst
ein kleiner Schritt", sagte Gabriel hinsichtlich einer konkreten
Ausgestaltung eines Kyoto-Folgeabkommens, fügte aber hinzu:
"Gemessen an den Ausgangsvoraussetzungen ist es ein großer
Schritt." Dabei lobte er nochmals die geschlossene Haltung der
Europäischen Union. Die Europäische Vorreiterrolle
erklärte er damit, dass es bei anderen Staaten noch keine
Klimaschutzstrategie gebe. "Wir streiten über Instrumente, das
alles fehlt in den anderen Industriestaaten", sagte Gabriel. Seiner
Meinung nach werde gerade Deutschlands Glaubwürdigkeit in
dieser Frage von anderen Staaten als "sehr hoch" eingeschätzt.
Die Debatte im Jahr 2007 habe sich gelohnt, sagte Gabriel, warnte
aber gleichzeitig davor: "Wir in Europa dürfen 2008 nicht zu
einem verlorenen Jahr machen." Auch die CDU/CSU-Fraktion bewertete
die Bilanz des Gipfels positiv. Ihr Vertreter hob hervor, dass es
wichtig war, dem Thema Waldschutz auf der Konferenz breiten Raum zu
geben. Die SPD lobte ebenfalls die Verhandlungsführung der EU
und Deutschlands: "Es zahlt sich aus, dass man international
geschlossen auftreten kann", so die SPD, rief aber gleichzeitig zu
weiteren Schritten auf: "Nach der Konferenz ist vor der Konferenz."
Die FDP-Fraktion teilte die Einschätzung, dass Deutschland
"einen guten Auftritt" gehabt habe, weil "wir über
Instrumente, aber nicht über Ziele streiten", so die FDP. Die
Linke kritisierte, dass die Konferenz den klimapolitischen
Forderungen nicht gerecht geworden sei. "Hier ist nichts festgelegt
worden, ich halte das für dramatisch", sagte ihre Vertreterin.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gab zu bedenken, dass
ein großer Teil der Bevölkerung die Ergebnisse des
Gipfels nicht nachvollziehen könne und rief daher dazu auf,
verstärkt über gemeinsame Initiativen zum Klimaschutz zu
beraten.
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