hib-Meldung
187/2008
Datum: 23.06.2008
heute im Bundestag - 23.06.2008
Bessere Finanzierung für gesundheitliche Prävention angemahnt
16/8751) hervorgeht. Es sei aber eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Bedeutung der Prävention
und Gesundheitsförderung zur Vermeidung, Heilung und Linderung
von vielen Erkrankungen zu verdeutlichen. Die Finanzierung
dürfe deshalb nicht allein auf die Kranken- bzw.
Sozialversicherung zentriert werden. Die Linksfraktion verlangt in
ihrem Antrag (
16/7471), Gesundheitsförderung und
Prävention sollten zur ersten Säule der
Gesundheitssicherung ausgebaut werden. Die Abgeordneten fordern,
eine Koordinierungs- und Entscheidungsstelle auf Bundesebene zu
schaffen, die organisatorisch an die Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung angebunden wird und über
eigene finanzielle Mittel im Rahmen eines Fonds verfügt. Zum
Start seien aus dem Bundeshaushalt in den nächsten vier Jahren
jeweils eine Milliarde Euro an den Fonds zu überweisen. Die
Grünen setzen sich in ihrem Antrag (
16/7284) dafür ein, dass sich an der
Finanzierung einer gesamtgesellschaftlichen
Primärprävention und deren Qualitätsentwicklung
Bund, Länder und Kommunen sowie alle Sozialversicherungszweige
und die private Kranken- und Pflegeversicherung beteiligen. Im
Rahmen des Präventionsgesetzes sollen in der Startphase
jährlich 500 Millionen Euro verausgabt werden. Streit gibt es
beim Thema Prävention weiterhin in der Frage der
künftigen Organisation. Die Spitzenverbände der
Krankenkassen wandten sich gegen den Aufbau neuer Strukturen, etwa
der diskutierten Präventionsräte auf Bundes- und
Landesebene. Eine bessere Koordination erfordere "nicht ein
völlig neues System" und eine "neue Bürokratie", sagte
Metzinger. Vielmehr sollte auf Vorhandenes gesetzt werden. Die
nationale Koordination könnten etwa die Deutsche Vereinigung
für Prävention und Gesundheitsförderung sowie die
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
übernehmen. Die Vorsitzende des Berliner Hebammenverbandes,
Ulrike von Haldenwang gab dagegen zu Bedenken, dass derzeit viele
Ressourcen in der Prävention "verschleudert" würden, da
die Vernetzung insbesondere auf der lokalen Ebene fehle. Raimund
Geene, Professor für Kindergesundheit an der Hochschule
Magdeburg/Stendal, betonte, die bisherige Koordination sei "allen
Beschwichtigungsversuchen zum Trotz absolut unzulänglich".
Berlin: (hib/MPI) Die gesundheitliche Prävention soll nach
überwiegender Expertenmeinung auf eine breitere
Finanzierungsbasis gestellt werden. Die Spitzenverbände der
gesetzlichen Krankenkassen machten sich in einer öffentlichen
Anhörung des Gesundheitsausschusses am Montagvormittag
dafür stark, dass sich an der Finanzierung auch die
öffentliche Hand beteiligt. Bei der Prävention handele es
sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht allein von
den Sozialversicherungsträgern übernommen werden
könne, sagte Bernd Metzinger, Gesundheitswissenschaftler beim
IKK-Bundesverband in Berlin. Es müsse zudem überlegt
werden, wie die Industrie beteiligt werden könne. Auch der
Experte der Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände (BDA), Gert Nachtigal, plädierte
für eine Finanzierung aus Steuermitteln. Ausgenommen seien
Bereiche, in denen sich Leistungen auf sozialversicherte
Arbeitnehmer beschränkten, etwa bei der Unfallprävention
durch Arbeitsschutz, bei der die Berufsgenossenschaften in der
Pflicht stünden. Der Sachverständige des Deutschen
Gewerkschaftsbundes, Knut Lambertin, betonte, die gesetzliche
Krankenversicherung allein sei mit der Finanzierung
überfordert. Alle Sicherungssysteme müssten beteiligt
werden. Dem widersprach aber die Bundesagentur für Arbeit, die
ihre vorrangige Aufgabe in der Arbeitsvermittlung sieht. Der
Anhörung lagen Anträge der Oppositionsfraktionen
zugrunde, die alle ein Präventionsgesetz zum Ziel haben. Aus
Sicht der Liberalen ist die Prävention als aktive
Gesundheitsvorsorge primär eine individuelle Herausforderung,
wie aus ihrem Antrag (
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Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2008/2008_187/01