Duales System nicht eins zu eins übertragbar
Berlin: (hib/TEP) Nach Einschätzung von Sachverständigen genießt die deutsche berufliche Bildung international hohes Ansehen. Dies wurde bei der öffentlichen Anhörung des Bildungsausschusses zum internationalen Berufsbildungsmarketing am Mittwochnachmittag deutlich. Die Anhörung beschäftigte sich unter anderem mit der Frage, welche Chancen deutsche Bildungsanbieter auf dem internationalen Berufsbildungsmarkt hätten und welche Unterstützung sie benötigten.
Gisela Dybowski vom Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn (BIBB) betonte, dass vor allem die hohe Praxisorientierung der deutschen Berufsbildung im Ausland sehr nachgefragt sei. Dem stimmte auch Peter Gödde vom Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (BBB) zu. "In Deutschland gibt es hervorragende Rahmenbedingungen für die berufliche Bildung". Ein "Eins-zu eins-Export" des Dualen Systems sei aber nicht möglich. Es müsse vielmehr an die Bedürfnisse des jeweiligen Landes angepasst werden. Als ein Hindernis für den Erfolg der deutschen beruflichen Bildung im Ausland bezeichnete er das Sprachproblem. "Hier haben Anbieter aus angelsächsischen Ländern einen klaren Wettbewerbsvorteil".
Sabine Gummersbach-Majoroh, Leiterin der Arbeitsstelle iMove beim BIBB sieht aber auch einen Wettbewerbsvorteil auf deutscher Seite: Deutschland sei für den Export der beruflichen Bildung in andere Länder bestens aufgestellt. "Dass die deutsche berufliche Bildung so anerkannt ist, müssen wir viel stärker als Wettbewerbsvorteil nutzen". Peter Littig (DEKRA Akademie GmbH Stuttgart) beschreibt wie Gummersbach-Majoroh eine "Hochachtung" gegenüber dem dualen System wahr.
Peter Schmidt (Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GTZ) wies darauf hin, dass Initiativen wie iMove (International Marketing of Vocational Education) im Auftrag des Bildungsministeriums eine gute Möglichkeit böten, auf dem internationalen Berufsbildungsmarkt gemeinsam zu agieren. Eine Gemeinschaftsinitiative für eine nachhaltige Bildungsentwicklung im Ausland sei besser geeignet als einzelne "Projektlösungen", darin waren sich die Experten einig.
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