Privatkunden haben im Schnitt 23.000 Euro beim Bund angelegt
Berlin: (hib/VOM) Private Kunden haben im Durchschnitt 23.144 Euro im Einzelschuldbuch des Bundes angelegt. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung ( 16/10527) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ( 16/10363) hervor. Darüber hinaus hielten Privatkunden Bundeswertpapiere auch in Depots bei Banken und Sparkassen, zu denen die Regierung keine Angaben machen könne. Seit 1997 sei die Zahl der Konten von Privatkunden im Einzelschuldbuch des Bundes kontinuierlich zurückgegangen. Seien es damals noch 1.015.221 Konten gewesen, so habe sich diese Zahl bis zum Jahr 2007 auf 473.957 verringert. Stark zurückgegangen sei in den vergangenen Jahren auch der Anteil des Privatkundengeschäfts an der jährlichen Bruttokreditaufnahme des Bundes. Im Jahr 1990 habe dieser Anteil noch 40,9 Prozent betragen, 2007 seien es nur noch 2,4 Prozent gewesen.
Der Direkterwerb von Bundeswertpapieren bei der "Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH" und die Verwaltung dieser Papiere im Einzelschuldbuch des Bundes ist nach Regierungsangaben provisions- und spesenfrei. Auch bei Banken und Sparkassen könnten Bundesschatzbriefe und Finanzierungsschätze gebühren- und spesenfrei gekauft werden. Die für das Privatkundengeschäft entstehenden Kosten würden aus der Einsparung gedeckt, die die Privatkundenprodukte durch entsprechende Zinskonditionen im Vergleich zu anderen Bundeswertpapieren erwirtschaften.
Die Finanzagentur des Bundes hat den Auftrag, im Namen und für Rechnung des Bundes Dienstleistungen bei der Haushalts- und Kassenfinanzierung der Bundesrepublik und ihrer Sondervermögen mit dem Ziel zu erbringen, die Zinskosten zu optimieren. Dazu gehöre die Aufnahme von Haushaltskrediten bei institutionellen und privaten Anlegern. Weder der Bund noch die Finanzagentur betrieben privates Bankgeschäft, heißt es weiter. Im nächsten Jahr soll die Finanzagentur die Produktpalette des Privatkundengeschäfts überarbeiten, um mittelfristig einen Anteil dieses Geschäfts an der jährlichen Bruttokreditaufnahme des Bundes von drei bis fünf Prozent zu erreichen.
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