Parlamentspräsidien Deutschlands und Polens ehren
polnische Demokratiebewegung mit einer Gedenktafel
Bundestagspräsident Norbert Lammert hat angekündigt, dass Deutscher Bundestag und polnischer Sejm künftig noch stärker die gemeinsame Geschichte beider Länder thematisieren werden. „Wir wollen gemeinsam daran erinnern, dass die Überwindung der Teilung Europas kein Naturereignis war, sondern Folge der Demokratiebewegungen in Mittel- und Osteuropa von den 50er bis zum Ende der 80er Jahre“, sagte Lammert nach einer gemeinsamen Sitzung der Präsidien beider Parlamente in Breslau und Kreisau. „Die Gewerkschaft ‚Solidarność’ spielte hier eine überragende Rolle.“ Dessen wird durch eine Gedenktafel gedacht werden, die im Juni nächsten Jahres zusammen mit einem Stück der Mauer der Danziger Werft am Reichstagsgebäude in Berlin angebracht werden soll.
Lammert hob hervor, dass beide Präsidien im nächsten Jahr „wichtige Etappen deutsch-polnischer Geschichte öffentlich behandeln wollen, um gemeinsames Erinnern konkret zu gestalten“. So soll im Frühjahr 2009 eine Ausstellung über die Solidarność-Bewegung im Deutschen Bundestag und im November 2009 eine Ausstellung über den Fall der Mauer im polnischen Sejm zu sehen sein.
Der Bundestagpräsident betonte, dass sich die parlamentarischen Beziehungen beider Länder „erstaunlich entwickelt“ hätten. „Dies kann man allein schon an der Anzahl der gemeinsamen Ausschusssitzungen erkennen, die inzwischen größer ist als die der deutsch-französischen.“ Die Konferenz habe auch gezeigt, dass der vertiefte persönliche Kontakt und die freundschaftlichen Beziehungen beide Seiten immer leichter in die Lage versetzen, auch über schwierige Themen zu sprechen, ohne befürchten zu müssen, dass das Gesprächsklima beeinträchtigt werden könne.
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