Am Ende ist es wie eine Erlösung. Bis 2018 soll sich Deutschland aus dem Steinkohlebergbau verabschieden. Keine Millionen mehr für unrentable Schächte, peu à peu werden die derzeit noch acht deutschen Zechen Vergangenheit.
Der Weg dahin war zäh, geprägt von zermürbenden Kohlerunden, von Einigungen, die kurz darauf keine mehr waren. Ein Nervenkrieg zwischen Bund, Ländern, der Kohle-Nachlassverwalterin RAG, den Gewerkschaften.
Was bleibt, sind Erfahrungen. Etwa die, dass es keinen Zweck hat, mit Staatsmilliarden eine Wirtschaft zu päppeln, die sich nicht mehr behaupten kann. Für die Steinkohle traf das schon seit den sechziger Jahren zu. Die Sorge um die Regionen, die Angst vor dem harten Schnitt verhinderte ein früheres Ende der deutschen Steinkohle. Ob es an Ruhr und Saar letztendlich genutzt hat, darf bezweifelt werden.
Allein die immensen Ewigkeitskosten sprechen dagegen. Die dauerhaften Spätfolgen des Bergbaus sind mit jedem Meter Stollen weiter gewachsen - eine Hypothek für künftige Generationen. An anderer Stelle und sinnvoll eingesetzt hätten die Milliarden den Kohleregionen mehr nutzen können als zur künstlichen Ernährung eines Komapatienten.
Und noch eins lehrt die Steinkohle: Wer erst einmal Subventionen gewährt, wird sie schwer wieder los. Wer also je wieder Branchen mit Geldspritzen am Leben erhalten will, sollte an die Kohle denken. Denn wen der Staat so nährt, der wird schnell zum Junkie.