Die Linksfraktion ist am 5. März im Plenum mit einem Antrag ( 16/7482) zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf gescheitert. Sie hatte eine Ausdehnung des Kündigungsschutzes, der während der dreijährigen Elternzeit gilt, auf die ersten sieben Lebensjahre des Kindes gefordert.
Die CDU-Abgeordnete Eva Möllring lehnte die Einführung einer "siebenjährigen Elternzeit" als "realitätsfern" ab. "Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeutet nicht, dass man nur eins von beidem macht", sagte sie. Eben dieses würde mit dem Antrag erreicht. "Sie treiben die Frauen damit in eine Sackgasse", warnte Möllring. Nach sieben Jahren Auszeit hätten Frauen keine Chance, in ihren Beruf zurückzukehren.
Als einen "Schaufensterantrag" bezeichnete die familienpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Ina Lenke, die Vorlage. Die Ausdehnung des Kündigungsschutzes bedeute auch, dass ein Handwerksbetrieb mit fünf oder zehn Mitarbeitern einen Arbeitsplatz bis zu sieben Jahre freihalten müsse.
Auch Dieter Steinecke (SPD) urteilte, der Antrag gehe "an der Lebenswirklichkeit vorbei". Eine Umsetzung hätte schlechtere Chancen von Frauen auf einen Arbeitsplatz zur Folge, sagte Steinecke. Außerdem würden die Chancen der Frauen sinken, nach sieben Jahren problemlos wieder in ihren Beruf einsteigen zu können.
Für die Grünen-Abgeordnete Britta Haßelmann ging der Antrag ebenfalls an den Bedürfnissen der Frauen vorbei. Sie bräuchten eher bessere Bedingungen beim Wiedereinstieg in ihren Beruf, argumentierte sie.
"Es geht um Kündigungsschutz, nicht um Elternzeit", widersprach Jörn Wunderlich (Die Linke) den Kritikern des Antrags. Ziel sei es, die Elternzeit so aufteilen zu können, "dass man möglicherweise auch nach der Einschulung des Kindes ein halbes Jahr nehmen kann".