TARABYA
Haushaltsausschuss entscheidet über Gelderfreigabe
Wenn der Bundestag am 2. Juli über den Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kulturpolitik (16/ 10962) debattiert, können die Abgeordneten eventuell einen kleinen Erfolg in der Türkei vermelden. Denn laut Tagesordnung entscheidet der Haushaltsausschuss am 1. Juli über die Freigabe der Gelder für den Umbau der Villa Tarabya in Istanbul in eine Künstlerakademie.
Die Einrichtung der Akademie, die in der historischen Sommerresidenz des deutschen Botschafters ihren Platz haben soll, war vergangenes Jahr während der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses beschlossen worden. In der Akademie sollen pro Jahr 14 Künstler jeweils sechs Monate an ihren Projekten arbeiten dürfen. Sie müssen ein besonderes Interesse an der Türkei vorweisen und schon erste Arbeiten veröffentlicht haben. Der Ausschuss sperrte die Gelder in Höhe von drei Millionen Euro - plus drei Millionen Euro Verpflichtungsermächtigungen - allerdings bis zur Vorlage eines gemeinsamen Nutzungskonzeptes des Auswärtigen Amtes und des Kulturstaatsministers.
Das Konzept ist schon seit mehreren Monaten ausgearbeitet. Es legt unter anderem fest, dass der Träger der Akademie eine GmbH unter Leitung des Goethe-Institutes sein soll. Im Aufsichtsrat sollen auch Vertreter des Bundestages sitzen. Mitte Juni hatte die türkische Regierung Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) ihre Unterstützung für den Umbau des Geländes sowie für eine spätere inhaltliche Zusammenarbeit zugesagt. Die Akademie soll im kommenden Jahr eröffnet werden, weil 2010 sowohl Essen als auch Istanbul Europäische Kulturhauptstadt sein werden.