Warum sie hilft, kann sie nicht genau sagen. Sie wundert sich darüber, dass sie überhaupt danach gefragt wird. Und dann hat sie doch eine Antwort: "ich bin empört. ich bin empört über die zustände in dieser welt." Deshalb hilft die Frau den Illegalen in München, deren Zahl sie auf über 30.000 schätzt.
In Björn Bickers Buch "illegal. wir sind viele. wir sind da.", das ohne ersichtlichen Grund ohne Großschreibung auskommen muss, denken zwei Männer aus Kurdistan und der Ukraine und eine Frau aus Ecuador über ihr Leben nach, warum sie ohne Papiere und mit den entsprechenden Konsequenzen in Deutschland leben. Kranksein können sie sich nicht leisten. Bei jedem Arztbesuch könnten sie auffliegen. Wenn sie keinen Lohn bekommen für ihre Arbeit als Gärtner, Kindermädchen, Umzugshelfer, beschweren sie sich nicht. Sie sind abhängig vom guten Wille ihrer Arbeitgeber. Warum dann dieses "unsichtbare" Leben? Weil sie in ihren Heimatländern noch weniger Perspektiven haben, verfolgt oder gefoltert wurden.
"wir schicken dreihundert euro. wir ernähren schwestern brüder mütter väter. wir fehlen zuhause nicht." Ihre Familien wissen meist gar nicht, dass sie in Deutschland ein Leben im Verborgenen führen. Der Leser bekommt einen Eindruck davon.
Illegal.
Wir sind viele.
Wir sind da.
Verlag
Antje Kunstmann 128 S. 14,90 ¤