Vor einer möglichen Stagnation der weltweiten Entwicklungszusammenarbeit hat Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD), Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, gewarnt. Im Jahr 2007 wurden dafür weltweit Mittel in Höhe von 103 Milliarden US-Dollar eingesetzt, sagte die Ministerin am 9. April vor dem Europaausschuss des Bundestages. Ein Jahr zuvor waren es noch 104 Milliarden Euro gewesen. Dies sei nur "ein Zehntel dessen, was an Militär und Rüstung ausgegeben werde", so die Ministerin. Gleichzeitig hob sie hervor, dass Deutschland, im Gegensatz zu anderen EU-Staaten, seine Mittel unter Bezug auf den für die Entwicklungszusammenarbeit von der EU verabschiedeten Stufenplan erhöhen konnte. Das gelte auch für die Mittel zur Umsetzung der so genannten Milleniumsziele der Vereinten Nationen. Die EU bleibe insgesamt weiterhin der größte Geber für die Entwicklungszusammenarbeit. Für Ende 2008 kündigte die Ministerin einen gemeinsamen Umsetzungsbericht in Hinblick auf die Milleniumsziele an. Dabei sollen unter anderem folgende Punkte verbessert werden: Bekämpfung von HIV-Aids, die Verminderung der Kinder- und Müttersterblichkeit sowie die Beseitigung des Hungers als Folge steigender Nahrungsmittelpreise. Gleichzeitig wies die Ministerin darauf hin, dass die Entwicklungszusammenarbeit vor neuen Herausforderungen stehe. Als ein Beispiel nannte sie die Energiefrage und den Klimawandel, von denen vor allem Afrika, der Kontinent mit dem geringsten CO2-Ausstoß, am stärksten betroffen sein werde.