Die Förderung der Initiative Musik stößt auf reges Interesse, doch ergänzende Mittel durch Länder und Kommunen fehlen. Das sagte Dieter Gorny, Aufsichtsratsvorsitzender der Initiative, am 27. Mai im Kulturausschuss. Seit der ersten Förderrunde im Juni 2008 seien 1410 Anträge gestellt und 157 bewilligt worden. Jedes Projekt erhalte zwischen 10.000 und 30.000 Euro Förderung, ergänzte Geschäftsführerin Ina Keßler.
"Wir erhalten enorm viele Anträge für die Förderung einzelner Künstler", sagte Gorny. Anträge zur Förderung ganzer Infrastrukturen seien aber noch zu selten. Die Initiative hat zwei Programme. Zum einen unterstützt sie einzelne Nachwuchskünstler, zum anderen Institutionen aus der Musikwirtschaft. Ein Schwerpunkt ist die Förderung von Migranten. "40 Prozent der Anträge wurden von Musikern mit Migrationshintergrund gestellt", sagte Gorny.
"Ich wünsche mir, dass die Länder und Kommunen die Potenziale der Musiker noch stärker berücksichtigen", sagte Monika Griefahn (SPD) im Anschluss an die Sitzung. Sie kritisierte auch die "halbherzige finanzielle Beteiligung der Musikwirtschaft, der GEMA und der GVL" an der Initiative. Wolfgang Börnsen (CDU) schloss sich der Kritik an. "Die Zivilgesellschaft sollte sich stärker an der Initiative beteiligen", betonte Börnsen. Lukrezia Jochimsen (Die Linke) meinte, es sei wichtig, dass Informationen über die Initiative in ganz Deutschland bekannt würden. Bisher würden deutlich mehr Bands aus Berlin und Hamburg als aus dem Rest der Republik gefördert. Diese Ansicht teilte Hans-Joachim Otto (FDP): "Die Bilanz ist positiv, spricht aber dafür, dass wir die Initiative noch bekannter machen müssen." Undine Kurth (Grüne) plädierte für eine stärkere Werbung durch Initiative und Bundesländer.