Was passiert, wenn ein Jugendlicher aus einer Hartz IV-Familie in den Ferien im Hotel, am Fließband oder sonst wo jobbt? Sein Lohn wird weitgehend mit den den staatlichen Leistungen, die seine Familie bekommt, verrechnet. Das soll geändert werden, fordert die Fraktion Die Linke in einem Antrag ( 17/76), der am Donnerstag im Bundestag in erster Lesung beraten und an den zuständigen Ausschuss überwiesen wurde. "Jugendliche werden in eine Mithaftung für die Hilfeberechtigung ihrer Eltern genommen. Die Anrechnung der Ferienjobs auf die Hartz IV-Leistungen diskriminiert Jungendliche aus Hartz IV-Haushalten", heißt es in dem Antrag.
Während andere über ihre Einkünfte aus Ferienjobs beliebig verfügen könnten - etwa für Reisen, soziale Aktivitäten, kulturelle, musische oder politische Bildung, die Anschaffung von Computern oder Musikinstrumenten - verbleibe Jugendlichen aus Hartz IV-Familien fast nichts, kritisiert die Linke. Das wirke kontraproduktiv. "Die geltende Regelung demotiviert und demütigt Jugendliche aus Hartz-IV-Familien", heißt es weiter. Den Jugendlichen werden der Eindruck vermitteln, "dass sich Leistung für sie nicht lohnt und bei ihnen nicht erwünscht wird." Die Eigeninitiative von Schülerinnen und Schülern muss aus Sicht der Linken, honoriert und nicht bestraft werden, die Anrechnung solle im Gesetz explizit ausgeschlossen werden.