Berlin: (hib/SUK) Die Bundesregierung soll sowohl eine nationale Innovationsstrategie über die Chancen und Möglichkeiten für die Regenerative Medizin starten als auch ein eigenes Förderprogramm für klinische Studien in diesem Bereich auflegen. Das fordert die FDP in einem Antrag ( 16/2837).
Zur Begründung heißt es, es sei das langfristige Ziel des Forschungsbereichs der Regenerativen Medizin, Prozesse der Zell-, Gewebe- oder Organfunktion und deren Regenerationsmöglichkeiten zu verstehen und in klinische Anwendungen zu überführen. Insbesondere Forschungsansätze, die verlorene Organfunktionen auf biologischem Wege ersetzen können, seien dabei von besonderer Bedeutung. Regenerative Therapien könnten etwa künftig Engpässe in der Transplantationsmedizin verringern, Abwehrreaktionen des menschlichen Immunsystems reduzieren und in vielen Fällen die zum Teil lebenslange Behandlung der Patienten mit Geräten und Medikamenten überflüssig machen. Die Liberalen weisen darauf hin, dass allein in Deutschland etwa doppelt so viele Transplantationsorgane gebraucht würden wie zur Verfügung stünden. Viele Patienten würden sterben, bevor ihnen einen neues Organ implantiert werden könne.
Ein entscheidender Aspekt der Regenerativen Medizin bestehe daher neben der Hilfe für die Patienten "mittel- bis langfristig in der volkswirtschaftlichen und daher ökonomischen Relevanz". Indem Operationen, Krankenhausaufenthalte und Rehabilitationsmaßnahmen durch das "therapeutische Potenzial der Regenerativen Medizin" reduziert werden könnten, ließen sich die direkten und indirekten Kosten gegenüber konventionellen Behandlungsmethoden "spürbar" senken.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Dr. Susanne Kailitz, Michael Klein,
Dr. Volker Müller, Monika Pilath, Siegfried F. Wolf