Mit schätzungsweise 1,2 Milliarden Gläubigen bildet der Islam nach dem Christentum die zweitgrößte Weltreligion. Dessen 1426-jährige Geschichte unter religiösen, politischen und kulturellen Aspekten hat der Bochumer Islamwissenschaftler Gerhard Endreß kompakt auf 130 kleine Buchseiten gepackt; ergänzt durch sechs Karten, eine Übersicht über Herrscherdynastien und eine Einführung in den islamischen Kalender. Ein solches Buch kann selbstverständlich keinen tieferen Einblick in die Materie vermitteln. Es ist eine reine Chronologie, die beginnend mit dem vorislamischen Arabien im 3. Jahrhundert bis ins Jahr 2006 christlicher Zeitrechnung zum Sieg der Hamas bei den Wahlen zum Palästinensischen Autonomierat führt. Durchbrochen ist die Chronik mit kurzen Überblicksartikeln zu den verschiedenen Zeitperioden. Etwas sehr kurz ist dabei allerdings die Darstellung der Geschichte nach 1945 geraten. Zum Lesen ist der Band nicht geeignet, lediglich zum schnellen Nachschlagen, was durch ein Personen- und Sachregister auch ermöglicht wird.
Gerhard Endreß: Der Islam in Daten. Verlag C. H. Beck, München 2006, 157 S., 6,40 Euro