Ein neuer Ministerpräsident und drei neue Minister - das Kabinett der mecklenburg-vorpommerischen Landesregierung wurde am 6. Oktober wie geplant umgebildet. Der bisherige Sozialminister Erwin Sellering (SPD) wurde mit 40 von 69 abgegebenen Stimmen zum Nachfolger von Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) gewählt. Ringstorff war aus Altersgründen zurückgetreten.
Der aus NRW stammende Sellering ist der erste Westdeutsche an der Spitze der Regierung von Mecklenburg-Vorpommern. Von seinem Vorgänger erhielt er einen Hammer, mit dem er gegebenenfalls auf den Tisch hauen könne. Auf der Tagesordnung stehen für Sellering und seine Regierung unter anderem Verwaltungs-, Schul- und Theaterreformen. Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählte Sellering nach seiner Wahl aber eine solide Finanz- und Wirtschaftspolitik.
FDP-Fraktionschef Michael Roolf bedauerte, dass Sellering keine Regierungserklärung abgab. Der Ministerpräsident sei Parlament und Bürgern eine Antwort auf die Frage seiner künftigen Politik schuldig. Der Vorsitzende der Linksfraktion, Wolfgang Methling, forderte mehr Investitionen in Bildung und Kultur, eine aktive Arbeitsmarktpolitik sowie einen verstärkten Klimaschutz. Neu im Kabinett sind auch Finanzministerin Heike Polzin (52) und Verkehrsminister Volker Schlotmann (51).
Sellerings Amt als Sozialminister übernimmt die 34-jährige Kommunalpolitikerin Manuela Schwesig. Schwesig, bislang SPD-Fraktionschefin in der Schweriner Stadtvertretung, ist nun die jüngste amtierende Ministerin in Deutschland. Sellerings Gegenkandidat, der NPD-Fraktionsvorsitzende Udo Pastörs, erhielt sechs Stimmen, so viele, wie NPD-Abgeordnete im Schweriner Landtag sitzen.