"Süper Freunde - Was Türken und Deutsche sich wirklich zu sagen haben." Ach ja, Türkisch ist die Sprache mit den vielen Ü's. Immerhin, die Idee ist bestechend: Deutschlands auflagenstärkste Zeitung und ihr türkisches Pendant, die "Hürriyet", geben gemeinsam ein Buch über das Zusammen- leben von Deutschen und Türken heraus. Es soll auch in der Türkei erscheinen. "Keine Immigrantengruppe spielt eine so große Rolle in Deutschland wie die Türken, aber letztlich wissen wir übereinander nur relativ wenig", begründet "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann das Projekt. Gewonnen wurden für den Sammelband 26 prominente Autoren: Bundeskanzlerin Angela Merkel ist ebenso dabei wie Fußball-Trainer Christoph Daum.
Weniger schön ist die Vorgeschichte des Buches. Nach der Brandkatastrophe von Ludwigshafen im Februar 2008, bei der neun Türken ums Leben kamen, beschimpfte die "Hürriyet"die rheinland-pfälzische Stadt als "Nest von Neonazis". Schließlich druckten Diekmann und "Hürriyet"-Chefredakteur Ertugrul Özkök gemeinsame Kommentare, um die Situation zu entschärfen.
Kai Diekmann, Ertugrul Özkök (Hg.) Süper Freunde - Was Türken und Deutsche sich wirklich zu sagen haben.
Piper Verlag, München 2008; 240 S., 14 ¤