In den Niederlanden ist "Ararat" gleich für drei Buchpreise nominiert. Für einen Literaturpreis, als bestes Reisebuch des Jahres und als bestes Buch über ein wissenschaftliches Thema. Und damit ist auch schon eine Menge über den Inhalt dieses sicherlich ungewöhnlichen Werks aus der Feder des niederländischen Autors Frank Westermann gesagt. Politik und Geschichte, Religion und Mythologie, Erdgeschichte und Klimawandel. Auf dem Ararat strandete Noah mit seiner Arche nach der Sintflut, an seinem Fuße standen sich NATO und Warschauer Pakt gegenüber, kämpfen Kurden gegen Türken. All dies bietet der 5.165 Meter hohe Berg an der türkisch-armenischen Grenze und Westermann erzählt davon: informativ, unterhaltsam, nachdenklich, poetisch.
Es haben sich ganz offensichtlich die beiden Richtigen gefunden: der Berg mit seiner wechselvollen Geschichte und der Autor mit seiner wechselvollen Biografie. Westermann studierte Hydrotechnologie, arbeitete als Entwicklungshelfer in Afrika und als Journalist in Moskau, im ehemaligen Jugoslawien, in Mexiko und verschiedenen Ländern Afrikas. Reisen bildet eben, dieses Buch tut es auch.
Ararat. Pilgerreise eines Ungläubigen.
Ch. Links Verlag, Berlin 2008; 285 S., 19,95 ¤