Bildung
Parteien wollen mehr Mittel bereitstellen
Gerechte Chancen in der Bildungsrepublik" "will die CDU/CSU verwirklichen. Zur Verwirklichung dieser Zielsetzung will die Union bis 2015 gesamtstaatlich zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Bildung und Forschung investieren. Um Chancengerechtigkeit von Anfang an zu ermöglichen, sollen gezielte Sprachförderungen vor Schuleintritt, verbindliche Sprachstands-Tests für alle Kinder im Alter ab vier Jahren, eine intensive Förderung bei erkannten Defiziten und unterrichtsbegleitende Sprachprogramme durchgesetzt werden. Daneben beabsichtigt die Union durch bundesweite Leistungsmaßstäbe für Schulen einen transparenten Leistungsvergleich zwischen diesen zu ermöglichen. Zudem spricht sie sich für die "Einführung eines konfessionellen Religionsunterrichts" aus.
"Bildung als Menschenrecht" ist der Grundsatz der SPD. Besonders wichtig sei die Verringerung der Schulabbrecherquote um jährlich mindestens zehn Prozent. Die SPD will bis 2015 mindestens sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung investieren. Des Weiteren soll ein Solidarbeitrag für Bildung auf sehr hohe Einkommen weitere Mittel sichern. Das gegliederte Schulsystem will die SPD langfristig überwinden und den flächendeckenden Ausbau der Ganztagsschulprogramme durchsetzen. Für Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Familien will sie das Schüler-BAföG ab dem Eintritt in die gymnasiale Oberstufe. Auch das BAföG für Studierende soll ausgeweitet und regelmäßig an die Lebensunterhaltungskosten angepasst werden.
"Mehr Chancen durch Bildung, Forschung und Innovation" will die FDP. Die Liberalen treten für eine Investition in Höhe von wenigstens sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Bildung möglichst schon bis 2010 ein. Zugleich plädiert sie für die Einführung eines Bildungs- und Betreuungsgutscheins ab dem ersten vollendeten Lebensjahr, mit dem Bildungsangebote wie Krippen oder Musikschulen genutzt werden können. Auch fordert sie, im vierten Lebensjahr alle Kinder verpflichtend auf ihren sprachlichen Entwicklungsstand zu prüfen. Kitas soll die Möglichkeit gegeben werden, mit einem Gütesiegel um Eltern zu werben. Zusätzlich fordert die FDP den Aufbau eines Stipendiensystems.
Sie will "Bildung für alle von Anfang" an. Die Partei kämpft für die bundesweite Etablierung von Gemeinschaftsschulen bis zur Klasse 10 als Regelschulen. Zur Gewährleistung eines sozial gerechten und zukunftsfähigen Bildungssystems fordert sie außerdem Bildung zur gemeinsamen Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen zu machen. Daneben plädiert sie für die Aufstockung öffentlicher Bildungsausgaben auf mindestens sieben Prozent des Bruttoinlandprodukts. Sowohl Kita- als auch Studiengebühren will sie abschaffen. BAföG soll zur elternunabhängigen Grundsicherung ausgebaut werden.
Ihr Leitmotiv heißt "Bildung statt Beton". Sie sprechen sich dafür aus, Bildung wieder zur gemeinsamen Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen zu machen. Außerdem soll die teilweise Umgestaltung des "Solis" in einen Bildungssoli und eine Erbschaftssteuerreform zusätzliche Bildungsmittel ermöglichen. Auch will Bündnis 90/Die Grünen einen Rechtsanspruch auf eine ganztägige frühkindliche Betreuung und Bildung für alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr und das gemeinsame Lernen aller Kinder mindestens bis zur 9. Klasse durchzusetzen. Das Lernen der deutschen Sprache soll ein zentraler Bildungsauftrag für Kindergärten und Grundschulen werden.