DIE WÄHLER
Von 62,2 Millionen Wahlberechtigten dürfen 3,5 Millionen erstmals abstimmen
Ganz unabhängig von der Person der Bundeskanzlerin ist schon lange klar, dass die Entscheidung über den Ausgang der Bundestagswahl in weiblicher Hand liegt. Die Frauen stellen nämlich am 27. September mit 32,2 Millionen mehr als die Hälfte aller Wahlberechtigten - ihnen stehen lediglich 30 Millionen Männer gegenüber, also immerhin 2,2 Millionen weniger.
Insgesamt werden nach Schätzung des Statistischen Bundesamtes im Bundesgebiet etwa 62,2 Millionen Bundesbürger wahlberechtigt sein und damit etwas mehr als bei der Wahl 2005, bei der rund 61,9 Millionen Menschen ihre Stimme abgeben konnten. Bei rund 3,5 Millionen der in diesem Jahr Wahlberechtigten handelt es sich um Erstwähler, die in der Zeit vom 19. September 1987 bis zum 27. September 1991 geboren wurden und jetzt erstmals abstimmen können. Bei ihnen haben die jungen Männer mit 1,8 Millionen ein leichtes Übergewicht gegenüber ihren weiblichen Altersgenossinnen mit 1,7 Millionen.
Dabei stellen die insgesamt 2,6 Millionen Jungwähler im Alter von 18 bis 20 Jahren 4,2 Prozent aller Wahlberechtigten. Zwischen 21 und 29 Jahre alt sind 7,6 Millionen Wahlberechtigte und damit 12,2 Prozent. Im Alter von 30 bis 39 Jahren sind 8,5 Millionen oder 13,7 Prozent. Jeder fünfte Wahlberechtigte (20,6 Prozent) gehört zu den 12,8 Millionen Menschen der Altersgruppe von 40 bis 49 Jahren. Mit 10,6 Millionen machen die Deutschen im Alter zwischen 50 bis 59 Jahren 17,0 Prozent der Wahlberechtigten aus, während die 8,7 Millionen 60- bis 69-Jährigen 14,0 Prozent stellen. 11,4 Millionen und damit 18,3 Prozent sind 70 Jahre und älter.
Rund 5,6 Millionen Wahlberechtigte oder knapp 9 Prozent sind laut Bundeswahlleiter Menschen mit Migrationshintergrund. Auch bei ihnen stellen die Frauen die Mehrheit, allerdings eher knapp mit 50,6 Prozent gegenüber den Männern mit 49,4 Prozent. Etwa 426.000 sind Erstwähler, die seit der vergangenen Bundestagswahl das 18. Lebensjahr vollendet haben, davon cirka 230.000 Männer und 196.000 Frauen.
Die Gesamtzahl der Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund umfasst unter anderem 2,6 Millionen Spätaussiedler sowie 2,1 Millionen eingebürgerte Zuwanderer. Ferner zählen dazu knapp 290.000 in Deutschland geborene Eingebürgerte sowie 566.000 Deutsche, bei denen mindestens ein Elternteil Spätaussiedler oder Ausländer ist oder eingebürgert wurde.
3,3 Millionen der wahlberechtigten Zuwanderer hatten zuvor eine europäische Staatsangehörigkeit, darunter knapp die Hälfte von Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die häufigsten Herkunftsländer sind dabei Polen mit 762.000 und Rumänien mit 313.000 Wahlberechtigten. Unter den anderen Staaten stark vertreten sind Russland mit 705.000 Wahlberechtigten sowie Kasachstan mit 442.000 und die Türkei mit 327.000 Wahlberechtigten. Von den eingebürgerten Deutschen, die in der Bundesrepublik geboren sind, hatten 149.000 und damit die weitaus meisten zuvor die türkische Staatsangehörigkeit.