Berlin: (hib/HLE/LEU) Der Finanzausschuss
hat am Mittwochnachmittag die Abstimmung über einen Antrag der
Linksfraktion zur Beteiligung der Banken an den Kosten der Krise (
17/471) verschoben. Ziel des Antrages ist es,
Banken vom Juli 2010 an zu einer
”Finanzkrisen-Verantwortungsgebühr“ in Höhe
von 0,15 Prozent ihrer Verbindlichkeiten heranzuziehen. In der
Sitzung verlangte die CDU/CSU-Fraktion, die Abstimmung zu
verschieben, weil sie zusätzlichen Beratungsbedarf zu dem
Antrag habe, der am Donnerstag auf der Tagesordnung des Deutschen
Bundestages steht. Die SPD-Fraktion bezeichnete es als erstaunlich,
dass immer häufiger ”mit Mehrheiten gegen die
langjährigen Gepflogenheiten des Ausschusses“ gestimmt
werde. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen warf der Union
vor, sie wolle den Punkt wegen der nordrhein-westfälischen
Landtagswahl absetzen. Es habe eine ”bemerkenswerte
Qualität“, dass die Opposition im Zusammenhang mit der
Hilfe für Griechenland auf ihre Rechte verzichtet habe,
während die Koalition jetzt Geschäftsordnungsmehrheiten
einsetze. Auch die Linksfraktion protestierte mit dem Hinweis, vor
einer Woche sei die Koalition mit dem Zeitplan noch einverstanden
gewesen. Die FDP-Fraktion begrüßte, dass bei einer
Anhörung am 17. Mai Gelegenheit sein werde, sich mit dem
Antrag näher zu beschäftigen. Unions- und FDP-Fraktion
setzten die Absetzung des Tagesordnungspunktes mit ihrer Mehrheit
gegen die Oppositionsfraktionen durch.
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