24. Januar 2011
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Intensive Diskussionen prägten die Projektgruppensitzung,
in der es um den zweiten Abschnitt des Arbeitsprogramms ging. Die
Enquete-Kommission spiegelt in ihrer Zusammensetzung die
Meinungsvielfalt der Gesellschaft wider. Sachverständige und
Abgeordnete haben oft verschiedene Sichtweisen auf die diskutierten
Probleme. Sie haben auch verschiedene Schwerpunkte und manchmal
sind sie sich noch nicht einmal über das Problem als solches
einig. So ist es natürlich schwer, dieses breite Spektrum an
Meinungen und Ansichten unter einem Kapitel mit dem Titel
"Prinzipien, Ziele und Werte des Datenschutzes“
zusammenzufassen.
Grenzen setzen oder Freiräume
öffnen?
In einer kontroversen Debatte rang man
nun um Einigkeit in der Frage, wie weit persönliche Daten
geschützt werden sollten. Die Grundlage der Diskussion war ein
45-seitiger Textentwurf, der im Diskurs mit der interessierten
Öffentlichkeit erarbeitet worden war. In der Sitzung berieten
die Projektgruppenmitglieder schrittweise alle Textabschnitte. Es
ging darum, redundante Punkte zu entfernen, konsensfähige
Bereiche zu identifizieren und sich strittigen Fragen zu
nähern.
Dabei wurde um die Darstellung des Ist-Zustandes und um
zukunftsfähige Lösungsansätze gestritten und
gerungen. Grundsätzlich wird ein möglichst breiter
Konsens unter den beteiligten Abgeordneten und
Sachverständigen angestrebt. Das kann jedoch ein zäher
Prozess sein.
Zukunftsfähigkeit als gemeinsames
Ziel
Die Debatte um den Datenschutz in Deutschland
ist nach wie vor offen. Ihr bleibt ein Ziel übergeordnet: Die
Abgeordneten und Sachverständigen der Projektgruppe wollen
Deutschland bei Datenschutz und Persönlichkeitsrechten ins
digitale Zeitalter bringen. Dazu hat die Enquete-Kommission
"Internet und digitale Gesellschaft" viel Sachwissen gesammelt.
Ihre Mitglieder haben sich der kompetenten Öffentlichkeit und
zahlreichen Experten zugewandt.
So möchte die Projektgruppe in einer ihrer nächsten
Sitzungen einen besonderen Gast begrüßen: Peter Schaar,
den Bundesbeauftragten für Datenschutz und
Informationsfreiheit.