Navigationspfad: Startseite > Dokumente > Datenhandbuch > 3. Alters- und Sozialstruktur > 3.5 Frühere Mitgliedschaft in der Volkskammer der DDR (10. Wahlperiode)
Stand: Beginn 17. WP
Am 3. Oktober 1990 traten in Folge der Vereinigung Deutschlands 144 Mitglieder der so genannten frei gewählten 10. Volkskammer der DDR in den 11. Deutschen Bundestag ein. Der Einigungsvertrag hatte vorgesehen, dass die Volksvertreter aus den neuen Bundesländern bis zur ersten gesamtdeutschen Wahl von der Volkskammer aus ihrer Mitte gewählt werden. Die Mitgliedschaft in der Volkskammer war – auch für etwaige Nachrücker – Voraussetzung für den Eintritt in den Bundestag.
Die nachfolgende Übersicht gibt Auskunft über die Anzahl der Mitglieder des Deutschen Bundestags, die bis zum 2. Oktober 1990 der am 18. März 1990 frei gewählten 10. Volkskammer der DDR (konstituiert am 5. April 19901) angehörten.
11. WP ab 3.10.1990 | 12. WP 1990–1994 | 13. WP 1994–1998 | 14. WP 1998–2002 | 15. WP 2002–2005 | 16. WP 2005–2009 | 17 WP 2009– | |
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Mitglieder des Bundestages insgesamt | 663 | 662 | 672 | 669 | 603 | 614 | 622 |
Mitglieder des Deutschen Bundestages, die der 10. Volkskammer der DDR angehörten | 1452 | 74 | 51 | 41 | 17 | 17 | 10 |
davon: | |||||||
CDU | 71 | 41 | 27 | 19 | 6 | 4 | 3 |
SPD | 33 | 17 | 15 | 14 | 10 | 8 | 3 |
FDP | 9 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | |
BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN | 8 | 3 | 2 | 1 | 1 | 0 | 0 |
PDS/DIE LINKE. | 24 | 11 | 6 | 7 | – | 5 | 4 |
1 Nach dem Bundeswahlgesetz beginnt die Tätigkeit eines gewählten Abgeordneten mit der Konstituierung eines Parlaments. Nach dem Wahlrecht der DDR begann die Mitgliedschaft in der Volkskammer mit der „Annahme der Wahl“. Diese erfolgte für die 10. Volkskammer am 23. März 1990. Vgl. dazu auch § 21 (3) Abgeordnetengesetz.
2 Die Gesamtzahl der aus der 10. Volkskammer der DDR in den Deutschen Bundestag entsandten 144 Abgeordneten erhöhte sich auf 145 Abgeordnete, weil für den bereits am 4. Oktober 1990 ausgeschiedenen Joachim Gauck (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90), am 5. Oktober 1990 Vera Wollenberger als Nachrücker in den Bundestag kam.
Quellen: Deutscher Bundestag, Parlamentsarchiv und Datenbank MdB-Stamm sowie Christopher Hausmann, Biographisches Handbuch der 10. Volkskammer der DDR (1990), Köln, Weimar, Wien 2000.
Nähere Angaben in Datenhandbuch 1949 – 1999, Kapitel 7.6.