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Seit dem Bau der Mauer am 13. August 1961 haben Einzelpersonen, private Einrichtungen sowie öffentliche Institutionen Erkenntnisse über Menschen zusammengetragen, die bei Fluchtversuchen zu Tode kamen. Die verdienstvollen Nachforschungen vieler engagierter Personen bilden die Grundlage der im Mauermahnmal aufgeführten Zahlenangaben.
Es wurden nicht nur Menschen hier in Berlin und an der gesamten innerdeutschen Grenze bei ihrem Fluchtversuch getötet, sondern auch viele Menschen, die versuchten, über die Ostsee oder über außerdeutsche Grenzen zu fliehen. Andere wurden bereits bei der Vorbereitung ihrer Flucht verhaftet und hingerichtet oder auf andere Weise zu Tode gebracht. Selbst Menschen, die sich nach ihrer Flucht in den Westen sicher fühlten, wurden in der vermeintlichen Sicherheit getötet oder zwangsweise in die DDR zurück gebracht und dort getötet. Auch Soldaten der Nationalen Volksarmee der DDR und Angehörige der Streitkräfte der UdSSR kamen bei Fluchtversuchen an der Mauer zu Tode.
Die bisher bekannten und gesicherten Fälle werden auf den Mauersegmenten in Zahlenangaben nach Jahren geordnet aufgeführt (Stand Dezember 2003).
Die Mauersegmente wurden von Ben Wagin gesichert und mit den Zahlenangaben versehen. Stephan Braunfels, der Architekt des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses, läßt die Mauersegmente dem ursprünglichen Verlauf der Mauer folgen, die wie ein schmerzhafter Fremdkörper in die Architektur einschneidet.
© Stephan Erfurt
6. Juli bis 11. September 2011
Zum 50. Jahrestag des Mauerbaus präsentiert das Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages diese Fotoserie des renommierten Fotografen und C/O-Gründers Stephan Erfurt. Durch den betont nüchtern-dokumentarischen Stil gelingt es diesen Arbeiten die erschreckende Kälte und Ungeheuerlichkeit eines bürokratisch organisierten Terrors zu zeigen.
Stephan Erfurt
Stephan Erfurt (geb. 1958 in Wuppertal) studierte Kommunikationsdesign an der Universität GH Essen. Von 1984 bis 1989 lebte er in New York und assistierte u. a. Evelyn Hofer und Hans Namuth. Seit 1985 fotografierte Stephan Erfurt für das Magazin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, GEO, mare und viele andere Publikationen. Im Auftrag des Deutschen Bundestages dokumentierte er die Parlamentsbauten und die dort realisierten Kunstinstallationen. Ferner entwickelte er Buchprojekte über Künstler wie Richard Serra oder Eduardo Chillida. Seine Bilder sind in namhaften Sammlungen wie z. B. dem Museum of Modern Art in New York oder dem Museum Ludwig in Köln vertreten. In der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages befindet sich die Serie „Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen“. Zusammen mit dem Designer Marc Naroska und dem Architekten Ingo Pott gründete er im Jahr 2000 C/O Berlin. Sein besonderes Interesse gilt der Nachwuchsförderung und der Vermittlung von Fotografie als künstlerisches und integratives Medium. Stephan Erfurt ist Direktor von C/O Berlin.
Mauer Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Zugang über die Spree-Uferpromenade
Schiffbauerdamm, 10117 Berlin
6. Juli bis 11. September 2011
dienstags bis sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr
Eintritt frei.
Ferienworkshop 2 Freitag, 12. August 2011 10 bis 12:30 Uhr |
"Grenzgänger" - Eine künstlerische Expedition ins Niemandsland, Ab 12 Jahren mehr |
kunst-raum@bundestag.de
www.kunst-im-bundestag.de
www.mauer-mahnmal.de