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Informationen über dieses Dokument: Seitentitel: Deutschland — eine befohlene Demokratie?
Gültig ab: 06.08.2008 10:19
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Deutschland — eine befohlene Demokratie?

Die Militärgouverneure der Westzonen bei einer Sitzung des Parlamentarischen Rates, von rechts: Marie-Pierre Koenig (F), Brian H. Robertson (GB), Lucius D. Clay (USA)
Die Militärgouverneure der Westzonen bei einer Sitzung des Parlamentarischen Rates, von rechts: Marie-Pierre Koenig (F), Brian H. Robertson (GB), Lucius D. Clay (USA)
© Erna Wagner-Hehmke/HDG

Die Rolle der Alliierten

Wer hat den Anstoß gegeben, dass nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aus den völlig rechtlosen und besetzten drei Westzonen wieder ein Staat wurde? Waren es die besiegten Deutschen selbst oder mussten sie von außen, von den alliierten Mächten, zu ihrem Glück gedrängt werden? Ist die Bundesrepublik Deutschland eine „befohlene Demokratie”?

Die Antwort auf diese Frage ist zwiespältig. Denn natürlich gab es bei den deutschen Politikern der ersten Stunde den heißen Wunsch, möglichst rasch wieder zu eigenständigen Strukturen und größtmöglicher Souveränität zu kommen. Besonders die Ministerpräsidenten der Länder drängten auf eine von den Deutschen selbst zu schaffende neue Ordnung.

Aber ebenso richtig ist, dass die Handlungsfähigkeit der Ministerpräsidenten durch die Besatzung beschränkt blieb. Außerdem hatten sie Sorge, mit einer einseitigen Ausrufung der Westzonen zu einem neuen Staat die Einheit Deutschlands zu gefährden. Diese Skrupel hatten die Westmächte nicht; sie ergriffen energisch mit den Frankfurter Dokumenten die Initiative und machten konkrete Zeit- und Verfassungsvorgaben. So verlangten sie eine föderalistische Ordnung, eine angemessene Zentralmacht und Garantien für individuelle Rechte und Freiheiten. Kritiker sprachen von Anweisungen, Wohlwollende von Hilfestellung. 

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Text: Sönke Petersen
Bildnachweis: Erna Wagner-Hehmke/Hehmke-Winterer,
Düsseldorf; Haus der Geschichte, Bonn
Erschienen am 13. August 2008


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