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Urlauber an Deck eines Ausflugsbootes zwischen den Eisbergen bei Ilulissat, Diskobucht, Westküste, Grönland © pa/Bildagentur Huber
Aus Sicht führender Wissenschaftler muss die tourismuswissenschaftliche Forschung vorangetrieben werden. „Die Lehre ist immer die Forschung von gestern“, betonte der Professor für Tourismus an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Dr. Theo Eberhard, am Mittwoch, 7. März 2012, in einer öffentlichen Anhörung des Tourismusausschusses unter Vorsitz von Klaus Brähmig (CDU/CSU) zum Thema „Tourismus und Wissenschaft – Ausbildung, Forschung, Wissenstransfer“. Notwendig sei dazu eine ausreichende Ausstattung der Hochschul- und Forschungseinrichtungen. Eine „kleinteilige Drittmittelforschung“ reiche nicht aus, um etwa wissenschaftlichen Nachwuchs in ausreichender Quantität und Qualität zu generieren, sagte Eberhard.
Professor Armin Brysch von der Fakultät für Tourismus an der Hochschule Kempten fügte hinzu, dass die Internationalisierung der Tourismuswissenschaft ausgebaut werden müsse.
er Druck auf Studenten, einen Bachelor-Abschluss innerhalb von sechs Semestern zu schaffen, lasse junge Leute jedoch oftmals vor einem wichtigen Auslandssemester zurückschrecken. Die Vergleichbarkeit und Anerkennung von Studienleistungen müsse verbessert werden.
Der Leiter des Instituts für Management und Tourismus an der Fachhochschule Westküste (Heide), Prof. Dr. Bernd Eisenstein, sagte in diesem Zusammenhang, in dem seit 2004 angebotenen Bachelor-Studiengang an seiner Fachhochschule sei ein Auslandssemester obligatorisch.
Er wies zugleich darauf hin, dass die Tourismuswissenschaft bislang zu ökonomiezentriert sei. Ohne soziologische, psychologische, pädagogische oder geografische Ansätze werde die Innovationskraft auf Dauer geschwächt, warnte Eisenstein. (mpi)