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Einen stärkere finanzielle und personelle Ausstattung von Nationalparks und Naturparks sowie eine verbesserte Kommunikationsstrategie nach außen haben alle sieben Sachverständigen in einer öffentlichen Anhörung des Tourismusausschusses unter vorsitz von Klaus Brähmig (CDU/CSU) am Mittwoch, 26. September 2012, gefordert. Die deutschen Naturparks, Biosphärenreservate und Nationalparks stellen nach Angaben der Experten das Rückgrat für naturtouristische Angebote in Deutschland dar und erfreuen sich einer wachsenden touristischen Nachfrage.
Dr. Kathrin Bürglen, Projektleiterin "Fahrtziel Natur" der Deutschen Bahn, forderte eine bessere Kooperation zwischen den verschiedenen Schnittstellen in Verkehr, Wirtschaft und Politik. Um das "strukturelle Umsetzungsdefizit" auszugleichen, regte sie an, mehr und qualitativ besser geschultes Personal anstreben.
Als "einzige eingeladene Volltouristikerin" forderte auch Constanze Höfinghoff, Geschäftsführerin der Nordsee-Tourismus-Service GmbH, eine bessere personelle Ausstattung und mehr dauerhaftere finanzielle Ressourcen für die Nationalparkgebiete. Ebenso sprach sie sich für eine stärkere und besser abgesprochene Kommunikation nach außen aus, um zusätzliche Besucher zu anzulocken.
Hierbei pflichtete ihr Klaus Jarmatz, Amtsleiter des Biosphärenreservat Schaalsee, bei. Die Außenwahrnehmung könne beispielsweise durch Ranger-Dienste verbessert werden. Zusätzlich müsse die Dachmarke "Nationale Naturlandschaften" weiterentwickelt werden.
Für Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks Bayrischer Wald, sollten Nationalparks stärker als Infrastruktureinrichtung gesehen werden. Dem pflichtete Dirk Treichel, Leiter des Nationalparks Unteres Odertal, bei. Er erklärte, wie der Nationalpark Unteres Odertal aufgrund einer veränderten Kommunikationsstrategie und eines Nationalparkgesetzes erfolgreich sein negatives Image habe ablegen können und damit 60 Vollzeitarbeitplätze in einer strukturschwachen Region geschaffen habe.
Ulrich Köster, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Naturparke, sprach sich dafür aus, Förderprogramme zu bündeln und das Marketing zu verbessern. Als Beispiel nannte er das "Netzwerk Schweizer Pärke", das innerhalb weniger Jahre massiv gefördert wurde und nun sehr bekannt sei und qualitativ hochwertige Angebot anbiete.
Prof. Dr. Hartmut Rein von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde forderte ein besseres Besuchermanagement und –monitoring. Die Parkverwaltungen müssten wissen, warum der Besucher komme und was er erwarte. (jbb/26.09.2012)