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Der Tourismusfachwirt Stefan Zierke ist gebürtiger Uckermärker. Aber er ist nicht nur in der uckermärkischen Kreisstadt Prenzlau geboren, er ist auch ganz bewusst dort geblieben und hat sich kommunalpolitisch engagiert. Wenn er über die Uckermark spricht, gerät er geradezu in Schwärmen. "Die Uckermark", sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete, "ist nicht einfach nur ein Gebiet im Nordosten von Brandenburg. In der Uckermark kann man Natur noch pur erleben".
Tatsächlich gibt es mehr als 500 Seen in der Uckermark, viele haben Trinkwasserqualität. Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, der Naturpark Uckermärkische Seen und der Nationalpark Unteres Odertal gehören zum Wahlkreis von Stefan Zierke, der zur Bundestagswahl 2013 erstmals kandidierte und über die Landesliste in den Bundestag einzog.
Stefan Zierke möchte die unberührte Natur der Uckermark erhalten, die Natur und den Tourismus verantwortungsvoll miteinander verbinden und so den Menschen in der Region eine wirtschaftliche Perspektive im Tourismus geben.
Stefan Zierke ist seit mehr als 20 Jahren im Tourismus "zu Hause". 1993 begann er eine Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann und arbeitete anschließend in einem Reisebüro. Schon damals erkannte der junge Mann Schwachstellen im Tourismus der Uckermark, die man seiner Meinung nach verbessern konnte. Stefan Zierke war damals 23 Jahre alt und voller Tatendrang, doch er stellte bald fest, dass sich grundsätzliche Veränderungen nur politisch durchsetzen lassen würden.
Er sagt heute: "Ich gehörte damals keiner Partei an, wollte mich aber trotzdem einbringen, deshalb engagierte ich mich in der Stadtverwaltung Prenzlau im Fachausschuss ,Sachkundige Einwohner’. Allerdings stieß ich sehr bald an Grenzen, die ich gar nicht erwartet hatte. Mit gesundem Menschenverstand hätte sich meiner Meinung nach manches unkompliziert verändern lassen. Aber unerfahren wie ich war, stellte ich damals fest, dass politische Entscheidungen in meiner Stadt oft wenig mit Sachkenntnis zu tun hatten. Das hat mich einerseits erschreckt, andererseits stachelte es mich an, etwas zu verändern."
Um über seine Ausbildung hinaus Sachkenntnis im Tourismus zu erlangen, studierte Stefan Zierke ab 1997 Tourismus in Berlin und schloss das Studium als Tourismusfachwirt ab. "Mit einer guten Ausbildung, einer gehörigen Portion Idealismus und einem kritischen Blick auf meine Region engagierte ich mich bald in der Politik des Landkreises und übernahm im Jahr 2003 die Geschäftsführung des Tourismusverbandes Uckermark e.V.", erzählt Stefan Zierke. Nun konnte der engagierte Uckermärker beweisen, dass er die Region verändern und den Stellenwert des Tourismus verbessen würde.
Er schaffte es, innerhalb kurzer Zeit die Ortsvereine zu einen. "Mir ging es immer um die Sache, und ich versuchte den Beteiligten klar zu machen, dass sich der Stellenwert der Uckermark nur verändern und verbessern würde, wenn sich alle für die Sache einsetzen. Es geht nicht um persönliche und kleinliche Befindlichkeiten, es geht um eine wirtschaftlich starke Region, in der die Interessen des Tourismus berücksichtigt werden und die Natur erhalten bleibt."
Sein Engagement im Tourismusverband und in der Tourismus Marketing Uckermark GmbH zeigte bald erste Erfolge, denn Stefan Zierke ist ein Netzwerker, der es schafft, verschiedene Interessengruppen miteinander zu verknüpfen. Er sagt mit voller Überzeugung: "Wichtig war und ist mir immer, den Tourismus als Wirtschaftszweig mit dem Thema Nachhaltigkeit zu verbinden. Eine erfolgreiche Tourismusentwicklung stärkt regionale Wirtschaftskreisläufe und hat Arbeitsplätze in unserer strukturschwachen Region geschaffen. Und das immer mit dem Ziel, die Natur zu erhalten. Wenn man dies alles berücksichtigt, begreift man auch, welch großes Potenzial in der Tourismusregion Uckermark steckt."
So hat es Stefan Zierke geschafft, die Uckermark als Marke zu etablieren. Es gibt sogar einige die behaupten, Stefan Zierke sei selbst zur Marke geworden, weil er sich seit mehr als 20 Jahren für die Uckermark engagiert und weil sein Name im Zusammenhang mit dem Tourismus in der Uckermark zwangsläufig fällt.
Sein Engagement für die Uckermark blieb den politisch Verantwortlichen in Brandenburg natürlich nicht verborgen, und als Stefan Zierke mal wieder ein Problem zu lösen hatte, bei dem er politische Unterstützung brauchte, sagte ihm ein Freund: Dein Idealismus, als "unabhängiger" Tourismusfachmann etwas zu schaffen, in allen Ehren. Wenn Du etwas grundsätzlich verändern willst, dann musst Du an die Schaltstellen der Politik. Dort, wo strukturelle Entscheidungen getroffen und die Mittel beschlossen werden, kannst Du Einfluss nehmen.
Stefan Zierke sagt: "Das war im Jahr 2008, und ich begann darüber nachzudenken, in eine Partei einzutreten. Nach reiflicher Überlegung wurde ich im gleichen Jahr Sozialdemokrat, weil mir die politischen Inhalte der SPD am besten gefielen." Mit dem Parteieintritt, sagt Stefan Zierke, änderte sich für ihn vieles grundlegend und vieles positiv. "Plötzlich bekam ich Zugang zu Informationen, die mir bis dahin nicht zur Verfügung standen. Ich sah Sachverhalte in einer ganz anderen Perspektive und fand Gefallen am politischen Gestalten, weil ich politisch mitentscheiden konnte und sich Erfolge in der Region schneller einstellten."
Ein ganz besonderes Jahr war für Stefan Zierke und die Region Uckermark das Jahr 2012. Da schrieb der Deutsche Tourismusverband gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie dem Bundesamt für Naturschutz einen Bundeswettbewerb "Nachhaltige Tourismusregionen" aus. Für Stefan Zierke war sofort klar, dass sich die Tourismus Marketing Uckermark GmbH am Wettbewerb beteiligen würde.
Er sagt: "Ich war davon überzeugt, dass die Uckermark sich inzwischen mit anderen Tourismusregionen Deutschlands durchaus messen kann und meine Überzeugung wurde bestätigt, als ich erfuhr, dass die Uckermark im Bundeswettbewerb die Siegerregion wurde. Für mich ging damit ein Traum in Erfüllung. Es war der Lohn für viele Jahre Engagement in meiner Uckermark, in denen ich immer davon überzeugt war, dass eine Vernetzung von Touristik und Nachhaltigkeitsbewusstsein möglich und der richtige Weg ist."
Die Preisverleihung im Jahr 2013 fiel in die Zeit, als die SPD zur Bundestagswahl in der Uckermark einen Kandidaten suchte – Stefan Zierke wurde angesprochen und trat für den Wahlkreis 57 an. Er war der richtige Kandidat, denn er war in der Uckermark vielen Menschen als einer bekannt, der anpacken kann, der zu seinem Wort steht und der glaubwürdig ist.
Stefan Zierke sagt heute: "Ich traute mir diese Aufgabe zu, aber ich musste quasi bei Null anfangen. Ich konnte nicht auf die Erfahrungen eines eingespielten Wahlkampfteams zurückgreifen, sondern habe auf mein Netzwerk gesetzt. Die Wahlkampfhelfer waren nicht alle aus der Partei, und offenbar gerade deshalb so erfrischend in der Argumentation, wie uns die Menschen auf den Wahlkampfveranstaltungen bescheinigten. Eine nachhaltige Erfahrung habe ich im Wahlkampf mit den Medien gemacht. Bei manchen ging es in der Berichterstattung nicht um die Fachkompetenz eines Menschen, sondern es wurde leider manchmal ein vorgefertigtes Meinungsbild von mir abgegeben. Das fand ich schade, denn ich hatte ja für die Region gerade den Bundeswettbewerb ,Nachhaltige Tourismusregionen’ gewonnen und meine Fachkompetenz unter Beweis gestellt."
Doch Stefan Zierke kämpfte um jede Stimme und war erfolgreich. Er konnte im Wahlkampf viele Menschen überzeugen, ihm ihre Stimme zu geben und schaffte für die Sozialdemokraten den Einzug ins höchste deutsche Parlament.
Im Bundestag will er sich dafür einsetzen, dass sich der Stellenwert des Tourismus in Deutschland weiter erhöht. Dabei denkt Stefan Zierke nicht nur in regionalen Grenzen – obwohl ihm die Uckermark nach wie vor sehr am Herzen liegt. Stefan Zierke ist im Bundestag ordentliches Mitglied im Tourismusausschuss sowie im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur. (bsl/03.02.2014)