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Berlin: (hib/ROL) Die Gleichstellung von Frauen und Männern in den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen der deutschen Wissenschafts- und Forschungslandschaft ist noch nicht auf allen Karrierestufen erreicht. „Dieser Befund ist für Deutschland im 21. Jahrhundert höchst unbefriedigend“, schreiben die Fraktionen von CDU/CSU und FDP in einem gemeinsamen Antrag zur Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung (17/12845). Allerdings sei dies nur eine Momentaufnahme, denn es gebe gute, zukunftsweisende Ansätze, um diesen Mangel zu beheben, schreiben die Abgeordneten weiter. Der Bericht der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) zur Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung sei ein Indikator dafür. In den regelmäßig erscheinenden GWK-Berichten spiegele sich eine kontinuierliche, positive Entwicklung von Gleichstellungsaspekten im deutschen Wissenschafts- und Forschungssystem wider.
Die Abgeordneten fordern die Bundesregierung auf, die Ergebnisse der Evaluation der DFG-Gleichstellungsstandards und deren Übertragung in die Projekt- und Ressortforschung des Bundes zu prüfen und wenn möglich zu integrieren. Die Vertragslaufzeiten sollen sich an der Projektlaufzeit orientieren. Ferner soll die Bundesregierung ihre Rolle als Impulsgeber in Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung durch ein gleichstellungspolitisches Konzept stärken. Die Fraktionen regen mittel- bis langfristig einen Frauenanteil in Höhe von mindestens 30 bis 40 Prozent auf allen Karrierestufen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen an, um damit selbstragende Veränderungsprozesse durch die Erreichung dieser sogenannten „kritischen Masse“ in Gang zu setzen.
Es soll in Zusammenarbeit mit den Ländern im Rahmen der GWK erwirkt werden, dass auch die Länder zur Erreichung dieses Ziels entsprechende Maßnahmen ergreifen, so dass die deutschen Hochschulen das Kaskadenmodell flächendeckend als zentrales Instrument implementieren. Nach dem Kaskadenmodell soll in jeder Hierarchieebene der Frauenanteil erreicht werden, der bereits auf der jeweils darunter gelegenen Ebene besteht. Union und FDP in ihrem Antrag drängen zudem darauf, einen besonderen Schwerpunkt auf die MINT-Fächer, also die Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, zu legen, da sich noch immer zu wenige Frauen für diese zukunftsträchtigen Fächergruppen entscheiden würden.
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