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Berlin: (hib/PK) Die Ebola-Epidemie in Westafrika entwickelt sich nach Einschätzung der Bundesregierung weiter besorgniserregend. Wie Gesundheits-Staatssekretärin Ingrid Fischbach (CDU) am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Bundestages unter Berufung auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete, ist die Zahl der Infektionen in Westafrika auf über 13.500 Fälle und die Zahl der Toten auf fast 5.000 gestiegen. In Liberia stagniere jedoch inzwischen offenbar die Zahl der Neuinfektionen.
Wie aus einem aktuellen Bericht des Bundesgesundheitsministeriums an den Ausschuss hervorgeht, wird das Risiko, die gefährliche Virus-Erkrankung aus den betroffenen Staaten nach Deutschland einzuschleppen, von den Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) als gering eingestuft. Ganz auszuschließen sei dies freilich nicht, heißt es. In dem Fall könnten sich auch Kontaktpersonen anstecken. Eine allgemeine Gefährdung für die Bevölkerung bestünde dadurch jedoch nicht, zumal in Deutschland alle Voraussetzungen für eine sichere Versorgung von Patienten sowie zur Nachverfolgung und Isolierung von Kontaktpersonen vorhanden seien.
Derzeit gebe es im Übrigen keine Direktflüge aus den hauptsächlich betroffenen Ländern
Liberia, Sierra Leone und Guinea nach Deutschland, heißt es in dem Bericht. Direkte Flugverbindungen bestünden nur zwischen Frankfurt am Main und dem als Ebola-frei geltenden Nigeria, wobei den Flugpassagieren aus Nigeria bei der Ankunft ein Informationsblatt ausgehändigt werde.
Fünf Flughäfen in Deutschland sind den Angaben zufolge auf den Infektionsschutz ausgerichtet, neben dem in Frankfurt am Main auch die in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München. Daneben verfügt Deutschland seit 2003 über ein Netzwerk von Kompetenz- und Behandlungszentren, die auf den Umgang mit lebensbedrohlichen, hoch ansteckenden Krankheiten wie Ebola spezialisiert sind. Die sieben Behandlungszentren in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart können auf Schleusen und Dekontaminationsanlagen zurückgreifen.
Derzeit arbeitet die Bundesregierung an einer eigenen zivilen medizinischen Möglichkeit zur Evakuierung und Behandlung von Ebola-Patienten. Eine umfassende Rettungskette sei wesentlich für die Sicherheit der internationalen Helfer. Eine speziell ausgerüstete Maschine wird voraussichtlich Mitte November zur Verfügung stehen. Dann soll auch eine erste größere Gruppe von freiwilligen Helfern nach Westafrika aufbrechen. Nach wie vor werden laut Fischbach freiwillige Helfer gesucht. Mit den jetzt ausgesuchten Hilfskräften könnten vier Einsatzmonate abgedeckt werden, das Ziel sei aber Personal für zwölf Einsatzmonate.
Fischbach sagte, es sei nicht vorgesehen, die rückkehrenden Helfer in Quarantäne zu schicken. Jedoch würden sie geschult, um auch nach ihrer Rückkehr auf Symptome zu achten.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren Ende Oktober in den drei am stärksten betroffenen Ländern Westafrikas insgesamt 13.540 Ebola-Infektionen dokumentiert. Bisher starben dort mindestens 4.941 Menschen an der Virus-Infektion. Allerdings gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer aus.
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