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Berlin: (hib/HAU) Ein funktionierendes Konzept der umfassenden Sicherheit ist Voraussetzung für den Erfolg von Industrie 4.0. Das machte Professor Peter Liggesmeyer, Leiter des Frauenhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering und Präsident der Gesellschaft für Informatik am Mittwoch vor dem Ausschuss Digitale Agenda deutlich. Bislang seien die Datensicherheit (Security) - der Schutz der Systeme vor Personen, wie etwa Hackern und die Betriebssicherheit (Safety) - also die Gefahr der Bedrohung der Menschen durch System völlig getrennt geregelt, sagte Liggesmeyer. "Sowohl Safety-Analytik als auch Security-Analytik funktionieren für sich genommen in Deutschland sehr gut", so der Experte. Die jeweiligen Lösungen passten jedoch nicht zusammen. "Das muss anders werden", forderte er.
Der Präsident der Gesellschaft für Informatik (GI) stellte den Abgeordneten die Handlungsempfehlungen der auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und unter Mitwirkung der GI gekürten "digitalen Köpfe Deutschlands" vor. Kernpunkt dessen ist nach Ansicht des IT-Experten das Konzept der umfassenden Sicherheit. "Gerade für Deutschland mit seiner Autoindustrie sowie dem Maschinen und Anlagenbau ist umfassende Sicherheit sehr wichtig", sagte Liggesmeyer und verwies dazu auf das Thema des autonomen Fahrens. Die Idee von Industrie 4.0 erlaube es nicht, Daten und Anlagen abzuschotten. Dadurch seien diese jedoch auch von außen angreifbar.
Daher lautete das Fazit des Experten: "Reiner Datenzugriffsschutz war gestern. Die Zukunft gehört der Datennutzungskontrolle." Gebraucht würden intelligente Konzepte, "die die Daten schützen, zugleich aber Geschäfte mit der Nutzung der Daten nicht ad absurdum führen". Umfassende Sicherheit sei daher das neue zentrale Thema für die digitalisierte Wirtschaft. "Wir bekommen die Daten aus den Produktionsprozessen nicht mehr heraus und deshalb müssen wir sie in unsere Analysen inkludieren und brauchen dafür integrierte Lösungen", sagte er. Beherrsche man die umfassende Sicherheit, so der Präsident der Gesellschaft für Informatik, könne man die gefunden Lösungen auch international anbieten. Nicht zuletzt deshalb sei eine Trennung von Safety und Security in Förderprogrammen nicht zielführend, befand er.
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