Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 01-02 / 02.01.2006

Thema

Michael Zeuske
Globalisierte Perlen der Karibik
Historischer Überblick über die Besiedlung der Westindischen Inseln

Die ersten Europäer auf den Inseln des Meeres, das später Karibik heißen sollte, waren Seeleute aus Südspanien unter Führung eines Genuesen: Christoph Kolumbus. Der erste Eintrag im Bordbuch des Kolumbus über eine karibische Insel (San Salvador; indianischer Name: Guanahani) handelt von Kidnapping. Kolumbus ließ sieben "Indier" (Indios) entführen. Der Kapitän wähnte sich auf einer Insel vor der Ostküste Indiens. Kuba hielt er zunächst für Japan. Als Kolumbus mit seiner zweiten Expedition (1493 - 1496) zu der Insel kam, die die Europäer La Espa\ñola nannten, brauchten sie die Hilfe der Indios. ...

Michael Zeuske
"Ein Sack Knochen zum Marktpreis"
Die Bedeutung des Sklavenhandels für die Karibik

Die Küsten-Goleta Amistad, 45 Tonnen, Kapitän Ramón Ferrer, legte am 28. Juni 1839 in Havanna ab. Ziel: Surgidero de Guanaja, 14 Meilen von Puerto Príncipe [heute Matanzas] und 110 Meilen von Havanna entfernt. An Bord befanden sich zwei Mann Besatzung: Jacinto Verdagué, aus Katalonien, und Manuel ...

Karl-Otto Sattler
Wenn der Gott des Windes tobt
Hurrikans bedrohen die Karibik

Eigentlich ist ja das Abtauchen in eine Traumwelt angesagt: Sonne, sanfte Meereswellen, weicher Sand, Rum, Cocktails, Reggae, schöne Menschen, Tanzen - und natürlich Sex. Zuweilen breitet sich auch eine Art Robinson-Crusoe-Feeling aus, wenn auf den Inseln Culebra und Vieques unweit von Puerto Rico wilde Pferde über weiße Strände galoppieren. Jamaika, die Bahamas, die Dominikanische Republik, als Dom-Rep ein geflügeltes Wort, die Bermudas und andere Inseln in diesem tropischen Winkel - die Touristen aus Europa und Nordamerika wissen genau, warum es sie in Scharen in die Karibik zieht. ...

Interview
"Diese Stürme sind eine ökologische und ökonomische Katastrophe"
Interview mit dem Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber

Hans-Joachim Schellnhuber sieht angesichts zerstörerischerer Hurrikane große Gefahren auf die Karibik zukommen. Die Indizien sprächen dafür, dass auch der Klimawandel für deren zunehmende Stärke mit verantwortlich sei. Der 55-Jährige ist Direktor des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung und Vize-Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). ...

Klaus Jürgen Haller
Am Abgrund des Atomkrieges
Die USA und ihr sozialistischer Kontrahent in der Karibik

In Key West ist Amerika buchstäblich am Ende. Notgedrungen macht die "Florida 1" kurzerhand kehrt. Für Landstraßen ist kein Weiterkommen mehr. Key West ist meerumschlungen, was Touristen zwei kostenlose Vergnügen beschert: Am Abend die Feier der majestätisch in den Fluten versinkenden Sonne und zu jeder Tageszeit das Foto vor dem Riesenpoller mit der lapidaren Aufschrift: "Kuba 90 Meilen". Das ist mehr als Geografie, trennen diese lächerlichen 150 Kilometer doch zwei Großversuche, die seit über 40 Jahren laufen und Unbeteiligten zunehmend Kopfschütteln abnötigen: Auf der einen Seite der Versuch, dem Sozialismus wenigstens auf Kuba zum Erfolg zu verhelfen; auf der anderen Seite der ebenso verbissene Versuch, genau dies zu verhindern und Fidel Castro mit Boykottmaßnahmen in die Knie zu zwingen. ...

Gaby Weber
Die vergessene Intervention
Grenada: Vor 22 Jahren besetzten die USA den Inselstaat

St. George - Hauptstadt des Inselstaates Grenada. Die den Touristen vorgeführte Idylle der weißen Sandstrände trügt. Über die Hälfte der Einwohner lebt unterhalb der Armutsgrenze. Wer kann, emigriert in die USA, Kanada oder England. Sie gehen, weil sich für sie nicht erfüllt hat, was ihnen vor 22 ...

Stefan Hofmann und Kerstin von Bremen
Was kommt nach Fidel?
Kuba sieht einer ungewissen Zukunft entgegen

Totgesagte leben länger: Rund 600 Attentatsversuche der CIA hat Fidel Castro nach eigenen Angaben überlebt. Weder ein vergifteter Taucheranzug noch eine mit Sprengstoff gefüllte Havanna-Zigarre erreichten das angestrebte Ziel. "Das Regime ist am Ende" titelte der "Spiegel" bereits 1990. Viele Kubaner gingen 1959, nach dem Sieg der Revolution gegen den Diktator Fulgencio Batista, davon aus, dass Fidel Castro Ruz nur eine Übergangserscheinung sei, die bald wieder verschwinden würde. Dass sich der inzwischen 80-jährige "Máximo Líder" über 45 Jahre lang an der Macht gehalten hat, ist ein politisches Phänomen. Doch Castros Leibarzt ließ sogar vor einiger Zeit verlauten, der Staatschef könne problemlos bis zu 140 Jahre alt werden und bis 120 regieren. ...

Matthias Reiche
"Hay que sobrevivir - man muss überleben"
Ein amibalentes Verhältnis: Fidel Castro und die Kubaner

Höflich und wahlweise in Spanisch oder Englisch spricht das Mädchen in Havannas Altstadt die Touristen an. Ihr Kind liege im nahen Krankenhaus und sie bräuchte für den Kleinen dringend etwas Milchpulver. Damit nicht der Verdacht aufkomme, sie sei eine Betrügerin, wäre ihr lieb, wenn es der ...

Stefan Hofmann und Kerstin von Bremen
All-exclusive hinter Gittern
Menschenrechtsverletzungen auf Kuba

Sonne, weiße Strände, Palmen, Cocktails, Zigarren. Dazu modernste Hotelanlagen, die keine Wünsche offenlassen: Kuba - ein Urlaubsparadies. So präsentiert sich der Karibikstaat gerne dem Publikum, das als All-inclusive-Klientel wenig vom wirklichen Leben auf Kuba erfährt. Die Realität hinter dem schönen Schein, der den Gästen präsentiert wird, ist eine andere. "All-exclusive" ist Kuba für über 300 politische Gefangene, darunter viele Journalisten, Betreiber unabhängiger Bibliotheken, Gewerkschafter und deren Familienangehörige, die den Staat und seine Regierung mit anderen Augen sehen. ...

Bert Hoffmann
Surfen unter Aufsicht - der digitale Dauerspagat
Kuba und das Internet

Internet, so feierte das Zentralorgan der Kommunistischen Partei Kubas, sei "wie der Buchdruck für das Mittelalter". Das war im Dezember 1997, als die Parteizeitung "Granma" ihre erste Online-Ausgabe ins World Wide Web stellte (www.granma.cubaweb. cu). Wenn es um anderes geht als ...

Barbara Minderjahn
Medizin fürs Volk
Vorzeigeobjekt: Kubas Gen- und Biotechnologie

Cubanacan, am westlichen Stadtrand von Havanna gelegen, ist anders als man sich den Standort eines Pharmaunternehmens vorstellen würde. Glanzlose und bisweilen sogar schäbige Industriegebäude prägen die Gegend. Repräsentieren kann man hier nicht. Und doch befindet sich hier das pharmakologische Herz Kubas: das Zentrum für Gen- und Biotechnologie. "Wir haben es geschafft, einen eigenen Hepatitis-A und -B Impfstoff zu entwickeln," erzählt der Direktor der Entwicklungsabteilung Dr. Eduardo Martínez Díaz voller Stolz, "und derzeit arbeiten wir auch an einem Impfstoff gegen Hepatitis C, D und gegen Dengue-Fieber. Den Wirkstoff gegen Hepatitis C und gegen Dengue Fieber werden wir demnächst sogar schon in klinischen Studien testen." ...

Josef-Thomas Göller
"Gefährlich und verstockt"
Guantanamo Bay: Der US-Stützpunkt auf Kuba

Guantanamo - ein Ort, der an den musikalischen Hit "Guajira Guantanamera" erinnert. Zu Recht, bezeichnet "guajira" auf Kubanisch doch nichts anderes als ein Tanzlied, sodass der berühmteste Song Lateinamerikas demnach bedeutet: die "guajira" aus der Stadt Guantanamo. ...

Barbara Minderjahn
Was bleibt, ist der Mythos
Kuba zwischen Mangelwirtschaft und Fünf-Sterne-Tourismus

In Westeuropa ist jetzt Winter - es ist kalt, dunkel und ungemütlich. Wer in dieser Jahreszeit an Kuba denkt, träumt in der Regel von Palmen und weißem Sandstrand, von Cocktails, cooler Musik und schönen Menschen, die das karibische Lebensgefühl genießen. Und dann gibt es diejenigen, die das ganze Jahr über von einer besseren Welt träumen. Auch für sie ist Kuba das Ziel ihrer Wünsche, denn Kuba - das ist Che Guevara und der real existierende Sozialismus. Es ist der Ort an dem Gerechtigkeit und Menschlichkeit eine Zuflucht gefunden haben. "Viva la revolucion" - es lebe die Revolution! ...

Martin Wagner
Stimmlos in der Steuerfreiheit
Puerto Rico: Assoziiert mit den USA

Moderne Kreuzfahrer haben es leicht, in die Vergangenheit von Puerto Rico einzutauchen und dabei gleichzeitig einen Blick auf die Gegenwart zu werfen. Vom großen modernen Hafen aus, der ein beliebter Ausgangs- oder Endpunkt von Karibikkreuzfahrten ist, dauert die Taxifahrt in das historische Viertel ...

Richard Bauer
Kokain im Schnellboot
Die Schmuggelwege der Drogenmafia

Der Drogenhandel zwischen Lateinamerika und den USA gleiche einem Sandwich: Mexiko sei der Schinken, Kolumbien und die USA die beiden Brotscheiben. Sobald das belegte Brot auseinander gerissen werde, sei das Geschäft für alle futsch. Das Bild stammt von einem hohen mexikanischen Drogenfahnder. Aus ...

Gaby Weber
Millionen im Piraten-Nest
Die Cayman-Inseln: Das Finanz- und Steuerparadies

Nahe der Karibikinsel Gran Cayman ist ein Kreuzer mit 2.000 Passagieren vor Anker gegangen. Ein überdachtes, bunt bemaltes Boot bringt die Touristen in den Hafen von Georgetown. Dort stehen junge Männer Spalier, in der Mehrzahl Schwarze, die für ein paar Dollars eine Inselrundfahrt anbieten: Zur Schildkrötenfarm, zum Sieben-Meilen-Strand, zum Muschelhaus, zur Rumfabrik und zur Hölle, einer zwölf bis 15 Millionen Jahre alten Gesteinsformation. Doch es ist wie immer: Das Geschäft läuft mäßig, die Passagiere kaufen vor Reiseantritt das ganze Paket - Essen, Getränke und Sightseeingtour - und bei ihrem Ausflug auf der Insel lediglich eine Postkarte. ...

Peter B. Schumann
Leben und Sterben in der Stadt der Sonne
Haiti versinkt in einer Welt aus Elend und Gewalt / Von Peter B. Schumann

Eine Hauptverkehrsstraße im Hafenviertel von Port-au-Prince, der Metropole Haitis. Auf der Seite zum Meer ziehen sich riesige Trümmerhalden und Schrottplätze entlang. Auf der anderen breitet sich eine endlose Landschaft von erbärmlichen Hütten aus. Ein Kanal durchschneidet sie, angefüllt mit Müll. Rauchschwaden von brennendem Unrat wabern umher. Cité Soleil, Stadt der Sonne, heißt diese unterste Stufe des Elends. Hunderttausende von Haitianern leben hier. ...

Matthias Reiche
Hoffnungsträger und Hassfigur
Porträt: Jean Bertrand Aristide

1983 zum Priester geweiht, begann Jean Bertrand Aristide in Elendsvierteln gegen die Gewaltherrschaft des Duvalierclans zu predigen. Der charismatische Redner, der anders als viele Politiker meistens seine kreolische Muttersprache benutzte, fand immer mehr Anhänger. Sie sahen in Aristide, den sie ...

Jérôme Cholet
Jeder möchte hier Präsident sein
Haiti hofft auf eine bessere Zukunft nach den Wahlen

Haitis Start in die Neuzeit hatte einst glanzvoll begonnen. Der Sklave Toussaint L'Ouverture, dessen Nachname übersetzt soviel wie "Der Öffner" bedeutet, befreite das Land bereits 1804 von französischer Kolonialherrschaft und gründete die erste schwarze Republik der Welt. Doch die 200 Jahre zwischen dem Befreiungskämpfer und dem letzten Präsidenten meinten es nicht gut mit dem Karibikstaat. Vier Fünftel der Staatsoberhäupter wurden mit Gewalt wieder aus dem Amt entfernt, zuletzt der durch manipulierte Wahlen in Verruf geratene Präsident Jean Bertrand Aristide. Seitdem ist eine Übergangsregierung im Amt. Ihre Hauptaufgabe ist es, Wahlen zu organisieren und das krisengeschüttelte Land wieder auf eine demokratische Basis zu stellen. ...

Hans-Ulrich Dillmann
"Wir hatten ein Imageproblem"
Die Dominikanische Republik galt lange als der Ballermann der Karibik

Die Sonne ist wie ein Stein in Minutenschnelle am Rande der Bucht von Sosúa verschwunden. In der Hauptstraße des Ferienzentrums an der Nordküste der Dominikanischen Republik leuchten schon bunt die Reklametafeln der Bars und Restaurants. Im "Club 59" langweilen sich drei dunkelhäutige ...

Maya Dähne
Willkommen im Kapitalismus
Fluchtpunkt Miami: Latinos in den USA

Die Kellner tragen gestärkte weiße Hemden und grüne Westen. Auf der Speisekarte stehen "maduros", frittierte Kochbananen und "bisteca palomilla", Steak-Zwiebel-Sandwich. Dazu wird "café cubano", rabenschwarzer, zuckersüßer Espresso gebrüht. Das Café Versailles ist eine Legende - und Heimat fern der Heimat für Miamis kubanische Immigranten. Wenn es keine Revolution und keinen Fidel Castro gegeben hätte, würden sie heute irgendwo in Havanna in einem ähnlichen Cafe sitzen, Zeitungen lesen und Kaffee trinken. Statt dessen treffen sie sich seit 35 Jahren in der Calle Ocho, der Achten Straße im Herzen von Little Havana, mitten in Miami. ...

Tom Weingärtner
Ärger um Europas Bananen
Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und der Karibik

Louis Michel ist ein Optimist. Der EU-Entwick-lungskommissar hat sich vorgenommen, die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Kuba Fidel Castros zu verbessern. Michel will die Kubaner nicht mehr als die Schmuddelkinder der Karibik behandeln. Denn die Inselregion ist ohnehin kaum groß ...

Burkhard Birke
Unabhängigkeit ist zu teuer
Europas Kolonien und Überseegebiete in der Karibik

Gerade weil es in die heiße Karibik gehen sollte, bekam Nicolas Sarkozy kalte Füße. Der sonst so wortgewaltige französische Innenminister sagte seine Anfang Dezember geplante Reise in die französischen Departements "Outre-mer" - die karibischen Überseegebiete - kleinlaut ab. Kein Hurrikan, aber ein politisches Gewitter hatte sich über den französischen Antillen zusammengebraut. Sarkozy drohte ein ähnliches Schicksal wie einst dem Rechtsradikalen Jean-Marie Le Pen, den man seinerzeit auf Martinique die Landung verweigert hatte. ...

bfai / Minderjahn
Kampf um den gemeinsamen Markt
Wirtschaftsraum Karibik

Mit dem karibischen Raum ist es wie mit vielen anderen Regionen auch: Von außen betrachtet, nimmt man sie als Einheit war. In Wirklichkeit aber sind es viele kleine Staaten, deren Bürger unterschiedlich leben, denken und wirtschaften. Um einen Wirtschaftsraum zu schaffen, müssen sie sich auf eine ...

Tobias Käufer
Go for Gold!
Hochleistungssport als sozialer Aufstieg / Von Tobias Käufer

Der Puls raste, das Herz pochte vor Nervosität, und doch hat es Grace Yorke nicht mehr vor den Fernseher geschafft: Als ihr Sohn Dwight, seines Zeichens Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft Trinidad und Tobagos, mit seinen Kollegen im fernen Bahrain vor wenigen Wochen die erste Weltmeisterschafts-Teilnahme des kleinen Karibikstaates perfekt machte, hütete Mutter Grace das Bett: Bluthochdruck. Der Stress war einfach zu groß, um "live" dabei zu sein, als ihr Filius Fußballgeschichte schrieb, Trinidad und Tobago zur WM nach Deutschland führte und die ganze Inselgruppe in einen nationalen Freudentaumel versetzte. ...

Burkhard Birke
Seelenkost mit Hüftschwung
Ohne Musik geht nichts in der Karibik

Unsere Musik ist nichts anderes als der Ausdruck unserer Art zu lieben, zu hassen, zu fühlen, die alltägliche Existenz zu leben, ohne Schutz zu sein, voll von Sonne, Wind und Meer, einem Horizont und einem weiten Himmel, herrlich blau, der uns einhüllt mit unserer wahrhaftigsten Hoffnung der ...

Jérôme Cholet
"I shot the sheriff"
Jamaika leidet unter Gewalt und Drogenkriminalität

Die drittgrößte der Antilleninseln ist bekannt für Bob Marley, Rastafari und ihre endlos scheinenden Sandstrände. Jährlich kommen rund 2,5 Millionen Touristen in das Land mit der schwarz-gelb-grünen Flagge und bilden damit die wichtigste Einnahmequelle. Doch lernen sie meist nur eine Seite kennen. Dass Jamaika unter massiven sozialen Problemen, Gewalt und Drogenkriminalität leidet, wissen nur die wenigsten. Doch immer häufiger greifen Mord und Totschlag auch auf die Touristenzentren über. Denn seit der Unabhängigkeit der Insel 1962 ist es keiner Regierung gelungen, die Gewalt einzudämmen und vor allem, der jungen jamaikanischen Bevölkerung eine Perspektive für die Zukunft zu bieten. ...

Michael Zeuske
Transatlantischer Eintopf
Zur Entstehung der karibischen Religionen

Stimmen zu imitieren, hat in der westlichen Welt etwas mit Comedy zu tun. Imitiert werden vorwiegend Politiker, Lehrer auf Schulfesten oder Verwandte bei Familienfeiern. In karibischen Religionen hingegen gehört die Stimmenimitation in Trance zur Verbindung zwischen Lebenden und Toten. Dabei werden ...

Bettina Stang
Mit zwölf den ersten Sex
Aids: Die Karibik leidet unter Zuwachsraten wie das südliche Afrika

Antonio aus der Dominikanischen Republik lebt in einem Bateye, einer Siedlung von Plantagenarbeitern, eine Stunde von der Hauptstadt Santo Domingo entfernt. Früher hat er in den umliegenden Zuckerrohrfeldern gearbeitet, doch heute geht das nicht mehr: Der 38-Jährige ist aidskrank, er wiegt nur noch gut 50 Kilogramm, und seine Haut ist von Pilzgeflechten übersät. ...

Barbara Potthast
Als Kindermädchen in die Ferne
Familienstrukturen und die Rolle der Frau

Im neuen Jahr wird erstmals eine Frau auf dem afrikanischen Kontinent an die Spitze eines Staates treten - und zwar ausgerechnet in einem Staat, der für ehemalige amerikanische Sklaven gegründet wurde. Die im November gewählte Ellen Johnson-Sirleaf tritt in diesen Tagen ihr Amt als Staatspräsidentin ...


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2005.