2.3.3.2 Export- und
Auslandsfinanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen
Besondere Schwierigkeiten entstehen den KMU
bei einem Auslandsengagement. Das i.d.R. höhere und auch
schwerer zu beurteilende Risiko eines Auslandsengagements macht
Fremdfinanzierung oft teuer oder unmöglich. Durch die relativ
geringe Eigenkapitalquote der KMU kann es zu finanziellen
Engpässen kommen, zumal Engagements in Ländern mit hohen
Inflationsraten auch eine deutlich höhere
Eigenkapitalausstattung bei internationaler Finanzierung verlangen.
Die Risiken, in Entwicklungsländern mit instabilen
Staatsfinanzen und Kriegsgefahren zu investieren, sind für sie
in Folge einer nur begrenzten Risikoabsicherung höher als
für etablierte international operierende Großunternehmen.
Deshalb sind wichtige Instrumente zur Abdeckung von Ausfuhrrisiken
die staatlichen Ausfuhrgewährleistungen. Rund drei Viertel
aller deutschen Ausfuhrgewährleistungen – das waren im
Jahr 2000 etwa 28.000 Fälle – wurden für kleine und
mittlere Unternehmen übernommen. Aufträge bis zu 500.000
Euro haben an den gesamten Einzeldeckungen einen Anteil von
über 50 Prozent. Die Kosten für die
Ausfuhrgewährleistungen sind jedoch je nach Einstufung des
Exportlandes gestaffelt und kommen zu den Kosten für die
eigentlichen Exportkredite hinzu. Dies kann u. U. zu
Wettbewerbsnachteilen führen. Doch können die Programme
der Förderbanken – wie KfW oder DEG – in Anspruch
genommen werden. Wichtig ist hierbei jedoch die Verfügbarkeit
brauchbarer Beratungsleistungen, die kleine und mittlere
Unternehmen vor Fehleinschätzungen ihres Engagements
schützen.
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