5.4.1.3 E-Learning als
Herausforderung
Zu den
Herausforderungen der Internationalisierung ge
hört auch das schrittweise Vordringen des E-Lear ning.
Die
systematische Verknüpfung von Internet-gestütztem
Unterricht mit Präsenzveranstaltungen stellt eine enorme
Herausforderung an den Lehrbetrieb der Hochschulen dar. Es ist zwar
davon auszugehen, dass die viel zitierte „virtuelle
Universität“ als alleiniges Lehr konzept nicht
sinnvoll ist, dass aber Teile des heutigen Präsenzunterrichts
und Eigenstudiums der Studierenden sinnvoll durch Internet
gestützte Lehrformen ersetzt und verbessert werden.
Während die Vermittlung von „tacit knowledge“
(interaktives Erfahrungswissen, Entwicklung von
Einfühlungsvermögen) noch lange in auf Praxis
ausgerichteten und gruppenbezogenen Formen des
Präsenzunterrichtes vonstatten gehen dürfte, ist zu
erwarten, dass große Teile der expliziten Wissensvermittlung,
die heute noch die wesentlichen Anteile von Vorlesungen und
Lehrbüchern einnimmt, in Internet gestützte Lernformen
übergehen wird. Diese Entwicklung wird weitreichende
Konsequenzen für die Struktur unserer Hochschulen, die Art des
Unterrichts und die Qualifikationsanforderungen an die Lehrenden
haben, die sich insgesamt heute schon abzeichnen. Darüber
hinaus kann der Austausch von Bildung und die Nutzung von
E-Learning auch zur Verbesserung der Bildungssituation in Entwicklungs- und
Schwellenländern beitragen.
Wie die Herausforderung des E-Learning
hinsichtlich der Entwicklung der Lehrtechnologien und
–materialien und der Verbesserung der Bildungssituation in
Entwicklungs- und Schwellenländern bewältigt werden kann,
wird ebenfalls eine der dringenden Fragestellungen für die
Arbeit einer neuen Enquete-Kommission in diesem Bereich sein.
|