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39,5 Milliarden Euro für neue Kredite
Haushaltsabschluss 2004
Haushalt. Der Bund hat im vergangenen Jahr neue
Kredite in Höhe von 39,5 Milliarden Euro aufgenommen. In dem
ursprünglich verabschiedeten Haushalt für das Jahr 2003
waren 29,3 Milliarden Euro vorgesehen, im Nachtragsetat, der im
vergangenen Dezember vom Bundestag verabschiedet wurde, 43,5
Milliarden Euro. Das geht aus dem vorläufigen
Haushaltsabschluss 2004 des Bundesfinanzministeriums hervor, den
der Haushaltsausschuss am 19. Januar zur Kenntnis genommen hat.
Die Ausgaben betragen danach 251,6 Milliarden
Euro (Soll 2004: 255,6 Milliarden Euro). Die Steuereinnahmen werden
mit 187 Milliarden Euro angegeben. Im Etat 2003 waren 186,6
Milliarden Euro vorgesehen. Die Verwaltungseinnahmen betragen 24,8
Milliarden Euro, davon entfallen 8,6 Milliarden Euro auf
Privatisierungserlöse.
Nach dem vorläufigen Haushaltsabschluss
sind die wesentlichen Minderausgaben unter anderem der geringere
Zuschuss an die Bundesagentur für Arbeit mit 1 Milliarde Euro;
darüber hinaus 0,8 Milliarden Euro weniger für das
Betreiberentgelt Lkw-Maut und 0,7 Milliarden Euro weniger für
das Ganztagsschulprogramm. Bei den Verwaltungseinnahmen sind unter
anderem die Einnahmen aus der Lkw-Maut um 2,8 Milliarden Euro
geringer ausgefallen als eingeplant. Bundesfinanzminister Hans
Eichel (SPD) zeigte sich erfreut darüber, dass die
Nettokreditaufnahme um 4 Milliarden Euro geringer ausfalle als
vorgesehen. "Trotzdem ist dies noch viel zu viel", sagte er.
Für dieses Jahr sieht er vor allem Risiken in den noch nicht
"exakt quantifizierbaren" Ausgaben für den Arbeitsmarkt, in
der Höhe des Bundesbankgewinns und in der konjunkturellen
Entwicklung. In allen Fällen könnten die Zahlen besser
ausfallen als erwartet. Zudem bestehen die Chancen, dass eine Reihe
von Ländern vorzeitig ihre Schulden zurückbezahlen
wollten. Dazu zählte er Russland und Polen.
Während er von den Sprechern der
Koalitionsfraktionen in seiner Haltung bestärkt wurde,
kritisierte die Opposition die nach ihrer Meinung hohe
Kreditaufnahme in 2004 und den Ausblick auf das Jahr 2005. Die
Opposition rechnete dabei mit Haushaltsrisiken von insgesamt 10
Milliarden Euro, die von Eichel "einfach negiert" würden.
Deshalb regte die Opposition an, dass man sich in dem anstehenden
Vermittlungsverfahren für den Haushalt 2005 über
Einsparungen und Subventionsabbau einigen könne.
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