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bob
"Sicherheitsrat muss modernisiert werden"
Vereinte Nationen
Auswärtiges. Die Erweiterung des Sicherheitsrats der
Vereinten Nationen wird eine Balance zwischen neuen ständigen
und zusätzlichen nichtständigen Sitzen für die
großen Regionen der Welt und solchen für besonders
wichtige Vertreter der industrialisierten Staaten finden
müssen. So könnte ein modernisierter Sicherheitsrat
künftig insgesamt zehn ständige und 14 nichtständige
Sitze umfassen. Dies macht die Bundesregierung in ihrem Bericht zur
Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Vereinten Nationen
deutlich, den sie dem Bundestag als Unterrichtung (15/4481)
zugeleitet hat.
Die Regierung unterstreicht, seit 1945 seien "grundlegende
Veränderungen" im internationalen System eingetreten. Dazu
gehörten die gewandelte Rolle der Staaten der südlichen
Hemisphäre, aber auch der gegenüber 1945 völlig
veränderte Stellenwert Deutschlands und Japans in der
internationalen Politik. Sie betont, die Entscheidungen des
Sicherheitsrats würden aber nur dann akzeptiert, wenn dessen
Zusammensetzung als repräsentativ anerkannt werde.
Die Regierung führt des Weiteren aus, im Unterschied zu
NATO, EU und OSZE seien die afrikanischen Regionalorganisationen
wie die Afrikanische Union finanziell und organisatorisch noch
nicht stark genug, um die Vereinten Nationen vergleichbar zu
entlasten. Daher werde Afrika auf absehbare Zeit die wichtigste
Region für UN-geführte Friedensmissionen bleiben. Wie aus
dem Bericht weiter hervorgeht, widme der Sicherheitsrat nach wie
vor rund zwei Drittel seiner Arbeitszeit den lokalen und regionalen
Krisen in Afrika. Rund 90 Prozent der UN-Blauhelme seien auf dem
Kontinent stationiert. Es seien die afrikanischen Krisen, die dazu
führen könnten, dass die Gesamtzahl der dort eingesetzten
UN-Truppen Ende 2004 vermutlich wieder den historischen
Höchststand von 1994/95, nämlich rund 70.000 Mann,
erreiche. Die wichtigsten Empfehlungen des so genannten
Brahimi-Berichts zu UN-Friedensmissionen würden dem Bericht
zufolge bereits angewandt. Dies schließe eine "robuste
Mandatierung" ein. Es bedeute, dass vom Grundsatz des "klassischen"
Peacekeeping, Gewaltanwendung nur zur Selbstverteidigung der
Blauhelme zuzulassen, Ausnahmen zugunsten des Schutzes der
Zivilbevölkerung gemacht werden.
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