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Hartmut Hausmann
Friedenschancen für Nahen Osten
Rückzug aus Gaza gefordert
Um die neue Chance für den Frieden im Nahen Osten nicht
ungenutzt zu lassen, hat das Europäische Parlament am 27.
Januar in Brüssel Israel aufgefordert, den Rückzug aus
dem Gazasteifen und anderen Teilen der besetzten Gebiete als einen
glaubwürdigen ersten Schritt in Richtung auf einen dauerhaften
Frieden zu vollziehen. In einer von allen Fraktionen mit Ausnahme
der Christdemokraten getragenen Entschließung forderten die
Abgeordneten eine enge Kooperation mit Ägypten als dem ersten
Nachbarn, der diesem Vorgehen zustimmen müsse, als auch eine
Einbeziehung der palästinensischen Behörden. An die
israelische Regierung wird weiter appelliert, die Ausweitung der
Siedlungen, insbesondere im Gebiet um Jerusalem, zu unterbinden,
und den Bau der Trennmauer zu stoppen.
An den neuen Palästinenserpräsidenten Mahmoud Abbas
geht die Aufforderung, einen uneingeschränkten Dialog mit
allen betroffenen Parteien aufzunehmen. Vor allem solle Abbas seine
Bereitschaft zu verstärkten Kontrollen durch seine
palästinensischen Sicherheitskräfte unter Beweis zu
stellen. Das Europaparlament verurteilte noch einmal alle
Terroranschläge und Gewalthandlungen auf beiden Seiten. Mit
Blick auf die bevorstehenden palästinensischen
Parlamentswahlen im Juli dieses Jahres verlangen die Abgeordneten
die Zusage Israels, allen Einwohnern Ostjerusalems die
uneingeschränkte Teilnahme an der Wahl, zu denen die EU eine
Wahlbeobachtermission entsenden soll, zu ermöglichen. In der
Debatte hatte der hohe Vertreter für die EU-Außenpolitik,
Javier Solana, von einer historischen Chance für eine
Friedenslösung gesprochen und Israelis und Palästinenser
zugleich aufgerufen, in neuen ernsthaften Verhandlungen gemeinsam
nach einer Lösung zu suchen. Bereits einen Tag zuvor hatte die
Parlamentarische Versammlung in einer
Dringlichkeitsentschließung ebenfalls die israelische und die
palästinensische Seite aufgefordert, unverzüglich einen
Waffenstillstand zu vereinbaren und die Verhandlungen für den
Friedensprozess wieder aufzunehmen. Über die Erwartung eines
vollständigen Rückzugs der israelischen Streitkräfte
aus dem Gazastreifen und die Aufgabe der dortigen Siedlungen hinaus
forderte die Versammlung vor allem den Stopp der
Militäraktionen und der außergerichtlichen Hinrichtungen
von palästinensischen Kämpfern. Russland und die
Europäische Union werden aufgerufen, die Verantwortung
für diese Region stärker wahrzunehmen. Die Regierung der
Vereinigten Staaten solle ihren Einfluss zur Erreichung eines
gerechten Friedens nutzen.
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