|
![](../../../layout_images/leer.gif) |
suk
Die Eigenheimzulage den veränderten
Bedingungen anpassen
Förderung von Wohneigentum
Verkehr und Bauwesen. Die Förderung von Wohneigentum sollte
regional differenziert und abhängig von
stadtentwicklungspolitischen Aspekten geregelt werden. Das forderte
Lutz Freitag, Präsident des Bundesverbandes deutscher
Wohnungsunternehmen, am 26. Januar in einer Anhörung zu einem
Antrag der CDU/CSU-Fraktion (15/3714). Dieser verfolgt das Ziel,
den Anteil des selbstgenutzten Wohneigentums durch weitere
Förderung zu erhöhen. In Regionen mit hohem Leerstand
etwa sollten eventuelle Einsparungen aus der Eigenheimzulage in den
Stadtumbau fließen, so Freitag. Er sprach sich zudem
dafür aus, die "bisherige Diskriminierung" des selbstgenutzten
Wohneigentums zu beseitigen und dieses in die Altersvorsorge zu
integrieren.
Diese Ansicht teilte der Verbandsdirektor der
Bundesgeschäftsstelle der Landesbausparkassen im Deutschen
Sparkassen- und Giroverband, Hartwig Hamm. Er bezeichnete die
Eigenheimzulage als "erfolgreiches Antidiskriminierungsgesetz" und
forderte, man dürfe den Immobilienbesitz nicht an den Rand
drängen. Hamm plädierte dafür, die Eigenheimzulage
bestehen zu lassen bis ein "besseres Mittel" gefunden sei und sie
keinesfalls einseitig in Frage zu stellen. Es sei nachweisbar, dass
es seit der Einführung der Eigenheimzulage 1995 keine
Preissteigerungen im Wohnungsbau gegeben habe, ebenso wenig wie
einen Trend zur Schaffung von Wohneigentum "auf der grünen
Wiese". Alle Daten zeigten, dass die Eigenheimzulage insbesondere
"Schwellenhaushalten" beim Wohnungskauf helfe und zudem ein
"enormes Stück Altersvorsorge" darstelle.
Wolfgang Kiehle von der Wohnbundberatung NRW, betonte dagegen,
die Eigenheimzulage sei in einer Zeit entstanden, als im Bereich
der Wohnungspolitik homogenere Verhältnisse geherrscht
hätten als heute. Heute müsse man zwischen solchen
Regionen unterscheiden, in denen es ein lange anhaltendes Wachstum
und weiterhin Bedarf an Wohneigentum gebe und Schrumpfungsregionen
mit viel Leerstand. Dort sei die Förderung von Neubaueigentum
ein Schritt in die falsche Richtung. Die Eigenheimzulage als
weiterhin gleich geltendes Instrumentarium habe daher "keine
Zukunft".
Dem pflichtete Professor Paul Klemmer, Präsident des
Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städteumbau und
Raumordnung, bei. Grundsätzlich müsse man im Rahmen der
nötigen Konsolidierungsüberlegungen über die
Reduzierung aller Subventionen nachdenken und diese "auf breiter
Front zurückfahren". Die bisherigen Fördermaßnahmen
hätten positive Aspekte hervorgebracht, für Kritik,
wonach die Eigenheimzulage die Zersiedelung der Landschaft
befördert habe, fehle der Beweis.
Auch der Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes, Franz-Georg
Rips, betonte, dass sich die Rahmenbedingungen der Wohnungspolitik
geändert hätten: Die Gesellschaft werde älter,
weniger und bunter. Daher seien differenzierte
Förderinstrumente notwendig. Anderer Meinung war Andreas
Zehnder vom HGF Verband der Privaten Bausparkassen. Er führte
an, dass 80 Prozent der deutschen Bevölkerung gern in
Wohneigentum leben wolle - aber nur 43 Prozent hätten dies
bereits erreicht.
Zurück zur
Übersicht
|