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Union stellt Ressortforschung in der
Bundesrepubil auf den Prüfstand
Große Anfrage
Bildung und Forschung. Mit einer Großen Anfrage (15/5501)
will sich die CDU/CSU einen Überblick über die
Ressortforschung in Deutschland verschaffen. Als Organisationen,
die unmittelbar einem Bundesministerium nachgeordnet sind,
übten die Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben, die so
genannten Ressortforschungseinrichtungen, eine besondere
Doppelfunktion aus, schreibt die Fraktion. Einerseits würden
sie als Behörde hoheitlich tätig, andererseits arbeiteten
sie als Forschungseinrichtung wissenschaftlich.
Aus diesem Spannungsfeld zwischen unvoreingenommener
wissenschaftlicher Tätigkeit und Erfüllung hoheitlicher
Aufgaben seien in den letzten Monaten Fälle bekannt geworden,
in denen Forschungsvorhaben durch das Ressortministerium untersagt
wurden, stellt die Union fest. Weiter heißt es, bis heute "nur
vereinzelt" durchgeführte Evaluierungen seien teilweise zu
sehr kritischen Ergebnissen hinsichtlich der wissenschaftlichen
Tätigkeiten der Ressortforschungseinrichtungen gekommen.
Die Fraktion zitiert beispielsweise aus der Stellungnahme des
Wissenschaftsrates von 2004 zu den Forschungsanstalten in der
Zuständigkeit des Bundesministeriums für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL), der
zufolge das Potenzial der Ressortforschungsanstalten für das
Wissenschaftssystem aufgrund der "bisherigen institutionellen
Abgeschlossenheit nicht in ausreichendem Maße genutzt" werde.
Darüber hinaus würden "wesentliche strukturelle
Mängel" konstatiert, "die die Effizienz der
Aufgabenerfüllung behindern". Kritisch merkt die Union an,
dass eine umfassende externe Evaluierung aller
Ressortforschungseinrichtungen weiterhin aus bleibe.
Vor diesem Hintergrund richtet die Fraktion 92 Fragen an die
Bundesregierung. So will sie unter anderem wissen, wie viele
Ressortforschungseinrichtungen es derzeit gibt und welchen
Ministerien diese jeweils unterstehen. Ferner wird gefragt, welches
aus Sicht der Regierung die Aufgaben der Ressortforschung sind,
welchen Einfluss das jeweils zuständige Ministerium bei der
inhaltlichen Arbeit und der Themenfindung hat und ob politische
Kriterien bei der Themenfindung eine Rolle spielen.
Von Interesse ist für die CDU/CSU auch, wie viele
Vorschläge oder Anträge zu Forschungsvorhaben in welchen
Einrichtungen in den Jahren 1998 bis 2005 mit welchen
Begründungen formal untersagt oder abgelehnt wurden und wer
über die Bewilligung von Forschungsvorhaben entscheidet.
Weiter soll die Regierung sagen, wie viel Geld der Bund in der Zeit
von 1998 bis 2004 für die Ressortforschungseinrichtungen
jeweils ausgegeben hat und wie hoch der Mittelansatz für 2005,
gegebenenfalls 2006 ist. Eine Reihe von Fragen beschäftigt
sich daneben mit dem Zuständigkeitsbereich des BMVEL, der
Einwerbung von Drittmitteln oder der Stellensituation.
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