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Dirk Klose
Im Moskau der 30er-Jahre
Kurz notiert
Die Schwermut nagt und frisst an meinem Herzen." Das schreibt
die 13-jährige Nina Lugowskaja am 25. Mai 1933 in ihr
Tagebuch. Das lebenslustige Mädchen hasst Stalin und
spürt zugleich, dass dieser Hass ihr Unglück ist. Sie
kann sich niemanden anvertrauen, und so schreibt sie ihre
Beobachtungen, ihre Gefühle, ihre Ängste und die wenigen
freudigen Erlebnisse wie Ausflüge und erste Liebe in ein
Tagebuch, das sie sorgsam verwahrt. 1937 wird die Familie vom KGB
verhaftet und nach Kolyma verbannt; nach jahrelanger Haft wird sie
Künstlerin; 1993 ist Nina Lugowskaja gestorben. Das Tagebuch
wurde vor zwei jahren in Moskau veröffentlicht, - ein
bewegendes Dokument eines aufgeweckten, ja überwachen
Mädchens, das die stalinistische Repression in allen
gesellschaftlichen Bereichen spürt und sich jeder Lüge
und Gemeinheit zu widersetzen suchte.
Nina Lugowskaja
Ich will leben.
Ein russisches Tagebuch 1932-1937.
Aus dem Russischen von Christiane Körner.
Carl Hanser Verlag, München 2005; 440 S., 24,90
Euro
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