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Daniela Weingärtner
Neuer Internetauftritt des Europäischen
Parlaments
Stichwort
Die Informationslücken sind ausgebügelt, die Optik
aufgepeppt, die Strukturen transparenter: Nach einjähriger
Verjüngungskur präsentiert sich der Internetauftritt des
Europäischen Parlaments in frischem Design und mit
überarbeitetem Inhalt.
Ziel der neu gestalteten Seite ist es, Europa den Bürgern
näher zu bringen und die Kommunikation zu verbessern. "457
Millionen Bürger - eine Adresse" bewirbt das Parlament den in
20 offiziellen EU-Sprachen verfügbaren Neuauftritt im
weltweiten Netz. Während die bisherige Europa-Homepage als
wenig nutzerfreundliche Dokumenten-Sammlung daher kam, hält
die neue Seite auf verschiedene Benutzergruppen abgestimmte
Informationen bereit.
"Europa ist von Natur aus ein äußerst breites und
komplexes Thema", sagte Parlamentspräsident Josep Borrell bei
der Präsentation der neuen Seite. Daher sei der
Internetauftritt ein erster und wichtiger Schritt in Richtung
bessere Kommunikation mit den EU-Bürgern - gerade nach den im
Frühsommer gescheiterten Verfassungsreferenden in Frankreich
und in den Niederlanden. Im Vergleich mit anderen
Internetauftritten machten die offiziellen Seiten des
Europäischen Parlaments bisher eher einen unprofessionell
gestalteten Eindruck. Das ist jetzt anders: Aufgeteilt in fünf
Hauptmenüpunkte liefert www.europarl.eu.int Neuheiten aus der
politisch-parlamentarischen Arbeit, Hintergründe zu
Organisation und Befugnissen der EU-Behörde sowie
Informationen über die 732 Abgeordneten. Daneben informiert
die neue Homepage über Berichte an die Kommission und bietet
Live-Übertragungen von den Plenar- und Ausschusssitzungen
sowie von Pressekonferenzen. Neuheiten sind außerdem eine
Volltext-Suche und ein Archiv mit Dokumenten der vergangenen 15
Jahre. Fachnutzer wie Journalisten, Wissenschaftler und Lobbyisten
können spezielle Informationen in weiteren Unterkategorien
finden.
Rund 1,6 Millionen Millionen Euro hat das Parlament in die
Planung und Gestaltung des neuen Web-Auftritts investiert. "Es
hätte keinen Sinn, einen im Plenum angenommenen Bericht ins
Netz zu stellen, wenn man ihn nicht erläutert", sagte Borrell.
"Worum geht es, welche Diskussionen gab es, wo liegen die Probleme,
was sind die politischen Standpunkte?" Für das entscheidende
Mehr an Bürgernähe fehle dem überarbeiteten
Internetauftritt nun noch die Interaktivität. Bisher
können lediglich Petitionen eingereicht und Dokumente
angefordert werden. Rubriken für Kommentare sowie
Diskussionsforen seien derzeit noch nicht möglich, sagte
Borrell. "Wie soll man eine Moderation in 20 Sprachen
gewährleisten?" Die Verjüngungskur ist abgeschlossen,
weitere Lifting-Aktionen aber stehen der Parlaments-Seite noch
bevor.
Im Internet: www.europarl.eu.int
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