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bob
Einsatz im Sudan verlängert
Vereinfachtes Zustimmungsverfahren zur
Bundeswehrbeteiligung
Auswärtiges. Die Bundeswehr soll mit bis zu
75 Soldaten ihre Beteiligung an der Friedensmission der Vereinten
Nationen im Sudan (UNMIS) weitere sechs Monate fortsetzen
können. Ein entsprechender Antrag der Bundesregierung
(15/5997) fand am 28. September breite Zustimmung bei den
Abgeordneten. Das Parlamentsbeteiligungsgesetz sieht vor, dass
innerhalb einer gewissen Frist eine Fraktion oder fünf Prozent
aller Bundestagsabgeordneten widersprechen müssen. Dies war
hier nicht der Fall. Der Einsatz werde ohne inhaltliche
Änderungen des Beschlusses vom 22. April dieses Jahres
erfolgen, hieß es. Ziel der Mission bleibt nach wie vor die
Überwachung des Friedensvertrages.
Den hatten die Regierung in Khartum und die
Südsudanesische Volksbefreiungsbewegung (SPLM/A)
geschlossenen. Die Zusatzausgaben für die Verlängerung
des Bundeswehreinsatzes werden rund 2,3 Millionen Euro
betragen.
Wie die Bundesregierung erläutert, seien
die Bemühungen der Vereinten Nationen im Sudan "spürbar
vorangekommen". Dies zeige insbesondere die Verabschiedung der
sudanesischen Interimsverfassung, die Vereidigung von
Präsident Omar Hassan Ahmad al-Bashir und der
Vizepräsidenten sowie die Aufhebung des Ausnahmezustandes in
weiten Teilen des Sudans. Mit der Entflechtung von
Regierungstruppen und Truppenteilen der SPLM/A sei begonnen, die
Aufstellung von gemeinsamen militärischen Verbänden sei
initiiert worden. Zwar hätten sich beide Seiten
ausdrücklich zur Fortsetzung des Friedensprozesses bekannt.
Doch könnten im Zuge der anstehenden Regierungsbildungen in
Khartum und im Süden interne Machtkämpfe wieder an
Bedeutung gewinnen.
Weiterhin ungeklärte Fragen der
Integration, so die Bundesregierung, insbesondere der
regierungsnahen südlichen Milizen, würden darüber
hinaus das Potenzial für eine Spaltung des Südens in sich
bergen und bedrohten somit direkt die Entwicklung des
Friedensprozesses. Die Präsenz der Friedenstruppe unter
Führung der Vereinten Nationen würde eine Rückkehr
zur militärischen Option für die südlichen Milizen
bzw. weitere Konfliktparteien erheblich erschweren und damit den
Anreiz zur Integration in den Friedensprozess erhöhen. Wie die
Regierung weiter schreibt, werde die Fortsetzung des
Nairobi-Friedensprozesses - in der kenianischen Hauptstadt wurde
dieses Jahr das Abkommen unterzeichnet - mit Hilfe der
internationalen Gemeinschaft auch für die Lösung des
sudanesischen Konflikts in Darfur von "entscheidender Bedeutung"
sein.
Die Regierung hat den Antrag auf eine
Verlängerung des Mandats in einem so genannten vereinfachten
Zustimmungsverfahren gestellt. Es sieht vor, dass der Antrag unter
anderem an die Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses und
des Verteidigungsausschusses sowie die Obleute verteilt und als
Bundestagsdrucksache allen Abgeordneten zugänglich gemacht
wird.
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