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Viertes Standbein der Sozialen Sicherung
Gesundheitliche Prävention
Gesundheit und Soziale Sicherung. Die Bundesregierung will die
gesundheitliche Prävention stärken. Hierzu hat sie einen
Gesetzentwurf vorgelegt (15/5214), der gleichlautend mit einer
Vorlage der Koalitionsfraktionen (15/4833) ist.
Die Prävention und Gesundheitsförderung als ein
viertes Standbein neben der Akutbehandlung, der Rehabilitation und
der Pflege zu etablieren, sei angesichts der veränderten
Rahmenbedingungen in den sozialen Sicherungssystemen notwendig
geworden, heißt es zur Begründung.
Der Bundesrat stimmt in seiner Stellungnahme zum
Regierungsentwurf zwar mit den Zielen des geplanten Gesetzes
überein. Auch die Ländervertretung habe bereits mehrfach
eine gesetzliche Regelung gefordert, heißt es. Dennoch
kritisiert der Bundesrat die Vorlage. Diese weise
Überregulierungen auf, die nicht mit dem Ziel des
Bürokratieabbaus übereinstimmten. Konkret nimmt die
Länderkammer die geplante Stiftung Prävention und
Gesundheitsförderung ins Visier. Die Errichtung dieser
Stiftung stehe im Gegensatz zu den Forderungen der Länder,
einfache und transparente Organisationsstrukturen zu schaffen und
den bürokratischen Aufwand zu verringern.
Gremium von Fachleuten
Laut Entwurf soll die Stiftung in Zusammenarbeit mit einem
"breiten, die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit widerspiegelnden
Gremium von Fachleuten" zunächst Präventionsziele und
Teilziele erarbeiten. Auf dieser Grundlage solle dann die Auswahl
der geeigneten Maßnahmen erfolgen. Zusätzlich werde die
Qualitätssicherung der Prävention ausgebaut. Die Kosten
der Gesundheitsberichterstattung für den Bund schätzt die
Regierung auf etwa 600.000 Euro 2006 und ab 2007 auf 1,2 Millionen
Euro jährlich. Diese Mehrausgaben würden durch
Umschichtungen im Haushalt des Gesundheitsministeriums finanziert.
Für die Länder ließen sich die Ausgaben nicht
abschätzen, heißt es weiter im Entwurf.
Auch die Union und die FDP sprechen sich in getrennten
Anträgen (15/4830, 15/4671) für die Stärkung der
gesundheitlichen Prävention aus (wir berichteten in den
Ausgaben Nr. 7 und Nr. 8).
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