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bob
Verbrechen vor Gericht ahnden
Pol-Pot-Regime in Kambodscha
Auswärtiges/Entwicklungszusammenarbeit. Die
Verbrechen des Pol-Pot-Regimes, dem zwischen 1976 und 1979
annähernd zwei Millionen Menschen zum Opfer fielen, sollen in
einem "transparenten Gerichtsverfahren", das international
anerkannten Standards entspricht, geahndet werden. Dafür
sprach sich der Bundestag einstimmig aus.
In einem entsprechenden Antrag von SPD und
Bündnis 90/Die Grünen (15/5256) heißt es weiter, das
Regime Pol Pots und der Roten Khmer standen für beispiellosen
Terror, für Vertreibung und Massentötungen. Historisch
und juristisch seien die Verbrechen der Roten Khmer noch immer
nicht aufgearbeitet.
Der Bundestag verlangte ferner, die
Bundesregierung müsse nachdrücklich darauf dringen, dass
die kambodschanische Regierung unter Hun Sen die
Grundvoraussetzungen für Demokratie wie Presse-, Meinungs- und
Versammlungsfreiheit in vollem Umfang gewährleiste. Das
Parlament wies darauf hin, in den vergangenen Jahren habe die
kambodschanische Regierung immer wieder versucht, den
Handlungsspielraum gewählter Mandatsträger durch
fragwürdige Interpretationen der Verfassung
einzuschränken.
Die Situation habe in der Aufhebung der
Immunität von drei Oppositionspolitikern gegipfelt. Anfang
Februar dieses Jahres sei dem Vorsitzenden der einzigen
Oppositionspartei, Sam Rainsy, und zwei weiteren Abgeordneten
seiner Partei, Chea Poch und Cheam Channy, die parlamentarische
Immunität aberkannt worden. Einer der Abgeordneten sei
inhaftiert worden. Die beiden anderen Parlamentarier hätten
ins Ausland fliehen können.
Der Bundestag hatte des Weiteren auf
Initiative von SPD und Bündnis 90/Die Grünen an die
politischen Führer Kambodschas appelliert, ein
rechtsstaatliches Verfahren für den inhaftierten Abgeordneten
sicherzustellen. Dabei müsse der Fünf-Punkte-Plan von
Ex-König Sihanouk, der unter anderem die Begnadigung,
Freilassung und Wiederherstellung der parlamentarischen
Immunität des Inhaftierten anrege, "angemessen
berücksichtigt" werden.
Einhellige Zustimmung fand auch ein Antrag
der Freien Demokraten (15/5071). Die Liberalen hatten darin vom
Bundestag ebenfalls erwartet, die volle Wiederherstellung der
parlamentarischen Rechte der kambodschanischen Abgeordneten zu
fordern. Die Regierung in Phnom Penh habe - von der internationalen
Öffentlichkeit fast unbemerkt - systematisch die Grundfesten
der demokratischen Ordnung ausgehöhlt, so die FDP.
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