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Auszüge aus der Bewerbungsrede von Matthias
Platzeck
Dokumentation
(...) "Um eure Unterstützung bitte ich euch auch für
Hubertus Heil. Hubertus ist mein Kandidat für das Amt des
Generalsekretärs unserer Partei. Ich möchte, dass er
diese Aufgabe übernimmt (...). Ich will da gar nicht drum
herum reden: In unserer Partei sind in den vergangenen Wochen
Fehler gemacht worden und auch Hubertus hat einen solchen gemacht.
Wir hatten eine intensive und laute Aussprache darüber.
(...)
Es sind Fehler gemacht worden - es haben Aussprachen
stattgefunden, sind Einsichten auf dieser und der andern Seite
gewachsen, um dann uns wieder in die Augen zu gucken, die Hand zu
geben und miteinander kameradschaftlich zu arbeiten, (...). Ich
jedenfalls wünsche mir, dass dieses Signal von Karlsruhe
ausgeht (...). Helft mit, damit wir einig und geschlossen
voranschreiten können. Die Aufgaben und die
Auseinandersetzungen werden schwierig genug. (...)
Wir Sozialdemokraten dürfen niemals in einen
Überbietungswettbewerb mit Populisten einsteigen. Wir
müssen den Menschen immer wieder geduldig und sehr
aufklärerisch, aber auch sehr entschieden, erklären, was
geht und was nicht geht. Das sind wir den Menschen in unserem Lande
schuldig, diese Ehrlichkeit. (...) Wenn wir genau dies tun, dann
unterscheiden die Menschen sehr genau, wer ihnen das Blaue vom
Himmel verspricht und wer ernsthaft an der Lösung der Probleme
unserer Gesellschaft wirklich arbeitet. Für die Volkspartei
SPD bedeutet das: Sie kann und sie wird auch in Zukunft nur
erfolgreich sein als Partei der linken Mitte.
(...) Ich habe die ersten 35 Jahre meines Lebens in einer
vollkommen anders organisierten Gesellschaftsordnung verbracht. Das
ist nicht zu ändern, ich bin darüber aber auch nicht
unglücklich. Ich bin klipp und klar sozialisierter
Ostdeutscher und stehe dazu. 35 Jahre habe ich in Potsdam auf der
anderen Seite der Glienicker Brücke gewohnt, auf der
ostdeutschen. Die Glienicker Brücke ist zwischen Potsdam und
Westberlin, wo ab und zu bei Nacht und Nebel in der Zeit des Kalten
Krieges Agenten ausgetauscht wurden. Natürlich mit dem
Gefühl, dass ich über diese Brücke nie gehen werde.
Das war Normalität für mich.
Fast heute auf den Tag genau vor 16 Jahren bin ich über
diese Brücke gegangen - und ich schäme mich nicht zu
sagen, dass ich noch heute, manchmal Sonntag früh, wenn kein
Betrieb dort ist, über diese Brücke gehe und auch das
Glücksgefühl immer wieder genieße. Und, (...), ich
möchte auch nicht, dass mir das verloren geht. (...) Ich
möchte mein Land, ich möchte unser Deutschland, gegen
kein anderes auf der Welt eintauschen."
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