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Susanne Kailitz
Aufgekehrt ...
Auf den ersten Blick ist es eine gute Nachricht: Unter allen
Lebenszielen hat bei den Deutschen die Bildung die höchste
Priorität. Das ergab eine Studie, die vom
Allianz-Versicherungskonzern in Auftrag gegeben wurde. Während
die Spanier es am wichtigsten finden, gesund zu bleiben, strebt man
im Land der Dichter und Denker nach Wissen.
Doch allzu schlau zu sein, ist kein Garant fürs Glück.
Glaubt man der Magdeburger Sozialwissenschaftlerin Christiane
Dienel, bleiben viele Akademikerinnen nicht deshalb kinderlos, weil
sie Beruf und Familie so schlecht miteinander vereinbaren
können. Nein, der Grund ist schlicht der, dass es an
Männern mangelt, die den gebildeten Frauen das Wasser reichen
können - oder wollen. Denn, so das Ergebnis einer Studie aus
Michigan, Männer orientieren sich bei der Partnerinnenwahl
lieber "nach unten". Will heißen: Der Manager ehelicht seine
Sekretärin, der Chefarzt wendet sich der Krankenschwester zu -
doch von ebenbürtigen Frauen halten die Herren sich fern.
Weitere Studien aus Großbritannien belegen das sogar mit
Zahlen: Während mit jeder Steigerung des Intelligenzquotienten
um 16 Punkte die Heiratschancen eines Mannes um 35 Prozent steigen,
sinken die einer Frau um 40 Prozent.
Einen Ausweg aus dem Dilemma bieten die Studien unterdessen
nicht. Wohl nur für wenige Frauen kommt der Weg in Frage, den
diverse Prinzessinnen eingeschlagen haben: Die japanische
Prinzessin Sayako, eine studierte Ornithologin, hat gerade ihren
Job aufgegeben, um künftig nur noch Hausfrau zu sein und auch
die niederländische Prinzessin Maxima schmiss ihren Job als
Investmentbankerin, um sich fortan um den royalen Gatten zu
kümmern. Doch welche gut ausgebildete Akademikerin will schon
den ganzen Tag zwischen Waschmaschine und Herd verbringen, nur um
den Auserwählten abends nicht mit hochgeistigen Schilderungen
eines anspruchsvollen Arbeitstages zu überfordern?
Abhilfe schafft da wohl nur die Verlagerung der Partnersuche ins
Ausland. Anders als die Deutschen setzen etwa die Franzosen nicht
primär auf Bildung, sondern sehen es laut Allianz-Studie als
oberstes Lebensziel, Kinder zu bekommen. Vielleicht nehmen sie
dafür ja sogar das Manko einer intelligenten Frau in Kauf.
Einen Versuch ist es wert.
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