Das Parlament mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 34 - 35 / 22.08.2005

Bernd Wagner
* Kultur durch Macht - Macht durch Kultur
Herausbildung und Begründung öffentlicher Kulturpolitik

Aufgabe öffentlicher Kulturpolitik, so das allgemeine Verständnis, ist der Schutz und die Unterstützung von Kunst und Kultur durch ihre Förderung, die Sicherung infrastruktureller Grundlagen und die Schaffung kulturfreundlicher Rahmenbedingungen. Durch diese öffentliche Förderung werden aber nicht nur Kunst und Künstler unterstützt und anderen Menschen eine kulturelle Teilhabe ermöglicht, sondern sie ist immer auch davon bestimmt, dass sich der "Kultur als Mittel für Machtzwecke" bedient wird. "In der kürzesten Antithese", wie es in einer der ersten Erläuterungen zu "Kulturpolitik" im "Politischen Handwörterbuch" von 1923 heißt, "der Sinn der Kulturpolitik ist entweder Kultur durch Macht oder Macht durch Kultur." ... Mehr zum Thema

Oliver Scheytt
* Die schönste Form der Freiheit in einer demokratischen Gesellschaft
Eine Garantie für die "kulturelle Grundversorgung"

Kultur in Deutschland ist geprägt von einem Zusammenspiel öffentlicher und privater Akteure: Das Spektrum reicht von staatlich und kommunal getragenen Kultureinrichtungen über öffentliche und private Kulturförderung sowie bürgerschaftliches Engagement, die öffentlichen-rechtlichen und privaten ... Mehr zum Thema


* "Breitenkultur ist Bürgerkultur"
Ines Gollnick im Gespräch mit der Enquete-Vorsitzenden Gitta Connemann

Das Parlament: Frau Connemann, die Enquete "Kultur in Deutschland" musste wegen der anstehenden Neuwahlen zum Deutschen Bundestag ihre Arbeit vorzeitig beenden. Geht nicht vieles von Ihrer Arbeit durch die plötzlich verkürzte Legislaturperiode verloren? Gitta Connemann: Es besteht die ... Mehr zum Thema

Ines Gollnick
* Zwischenstopp für ein ehrgeiziges Programm
Die Kultur-Enquete - Nicht nur ein Gremium

Enquete-Kommissionen sind nicht irgendwelche Gremien in der zugegebenermaßen ausgeuferten "Kommissionitis" in der Bundespolitik. Enquete-Kommissionen verbinden parlamentarische, wissenschaftliche und praktische Erfahrungen. Das Besondere ist eben, dass Abgeordnete und Sachverständige in ... Mehr zum Thema


* Eine starke Signalwirkung
Gespräch mit den Obleuten der Fraktionen in der Enquete-Kommission

Die Obleute der Bundestagsfraktionen von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP, Siegmund, Ehrmann, Günter Nooke, Ursula Sowa und Hans-Joachim Otto beantworten Fragen, die Ines Gollnick stellte. ... Mehr zum Thema

Thomas Sternberg
* Pro: Schutz für geistige Ressourcen
Kultur als Staatsziel ins Grundgesetz?

Ist Deutschland eher mit der sich selbst regulierenden Natur eines Biotops oder mit der gewachsenen und gestalteten Anlage eines Gartens vergleichbar? Es scheint eine Banalität, auf die herausragende Bedeutung kultureller Elemente für die Lebensführung der Einzelnen und der Gesellschaft hinzuweisen ... Mehr zum Thema

Ulrich Karpen
* Kontra: Keine Schaufenstergesetze
Kultur als Staatsziel ins Grundgesetz

Die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Kultur in Deutschland" schlägt vor, das Grundgesetz um einen neuen Artikel 20b mit der Formulierung "Der Staat schützt und fördert die Kultur" zu ergänzen. Eine solche "Kulturstaats-Klausel", eine Staatszielbestimmung ... Mehr zum Thema

Karl-Otto Sattler
* Viele Tipps für kreatives Sparen
Kommunale Spitzenverbände und Kulturrat Sachwalter der Kultur vor Ort

Stornierte Tanzspektakel, vertagte Konzerte, gestrichene Theaterstücke: Auf manche gewohnten Angebote der freien Kulturszene müssen die Saarbrücker zur Zeit verzichten. In einem Brandbrief an den Gemeinderat der Landeshauptstadt warnen Künstler und Ensembles vor einer "zum Teil existenzbedrohenden" Entwicklung. Der Grund für den Protest: Aus der ausgemergelten Kasse der 180.000-Einwohner-Kommune, die mit einer halben Milliarde Euro in der Kreide steht, fließen die Zuschüsse immer dünner. Jährlich lässt das unter Spardruck stehende Rathaus nur noch 120.000 Euro für alle freien Gruppen springen. Und dann fehlen plötzlich auch noch Gelder, weil deren Auszahlung wegen eines etatpolitischen Streits zwischen SPD-Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und der CDU/FDP-Mehrheit im Lokalparlament blockiert ist. ... Mehr zum Thema

Jutta Witte
* Wieviel Einheit verträgt die deutsche Kultur?
"Kooperation zwischen Bund und Ländern ist Trainingsgelände für Europa"

Im FDP-Wahlprogramm steht es, die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, Monika Griefahn (SPD) macht sich schon lange dafür stark und auch in Teilen der CDU scheint der Vorschlag salonfähig zu werden: Ein eigenes Ministerium soll Kultur in der Bundesrepublik von der politisch ... Mehr zum Thema

Carmen Molitor
* Keine Zeiten "armer Poeten"
Die Reformen machen die Künstlersozialversicherung zukunftssicherer

Da liegt er krank in der Dachmansarde auf der Matratze, ein Schirm schützt ihn vor Regen und sein Manuskript befeuert den Ofen: Zwar ist die Lage der Künstler und Künstlerinnen heute nicht mehr ganz so prekär, wie Carl Spitzweg es 1839 in seinem Gemälde "Armer Poet" dargestellt hat. Aber Künstler müssen auch heute noch Lebenskünstler sein. Sieht man von der kleinen Riege der Stars ab, gehören selbständige Schauspieler, Publizisten, Bildhauer oder Musiker zu den Geringverdienern der Republik. Von den 140.000 Versicherten der Künstlersozialkasse erzielen nur 6.500 ein Jahreseinkommen über 30.000 Euro. Länger krank werden können sie sich nicht leisten - alt werden auch nicht, denn für eine ausreichende soziale Absicherung fehlt das Geld. ... Mehr zum Thema

Michael Söndermann
* Zuviel Vielfalt erschwert gesamtstaatliche Kulturstatistik
Die Materialfülle könnte eine fachliche Plattform bündeln

In den vergangenen Jahren ist das öffentliche Interesse an Kulturstatistiken deutlich gewachsen. So hat sich die Enquetekommission des Deutschen Bundestages "Kultur in Deutschland" bereits auf einer ihren ersten Arbeitssitzungen im Jahre 2003 mit dem Feld der Kulturstatistik befasst. Ein ... Mehr zum Thema

Alexander Schnackenburg
* Als Trostpflaster gibt es die Stadtwerkstatt
Das Scheitern der Kulturhauptstadt-Bewerbung blieb in Bremen nicht ohne Folgen

Rund 60 Millionen Euro wollte der Stadtstaat Bremen verteilt auf zehn Jahre für seine Bewerbung um den Titel Europas Kulturhauptsstadt 2010 aufbringen - dem Haushaltsnotstand zum Trotz. Mit dem Scheitern der Bewerbung aber entbrannte eine neue Diskussion um die alte Frage, inwiefern es sich bei ... Mehr zum Thema

Maria Jansen
* Zwischen Kreativität und Kasse
Das neue Urhebervertragsrecht bringt keine bedeutenden Verbesserungen

Was für den Schlosser der Stundenlohn ist für freiberufliche Künstler, Komponisten, Autoren, Fotografen ihr Honorar. Auf dieser Basis verkaufen Urheber von Werken der Literatur, Wissenschaft und Kunst an die so genannten Verwerter - das sind Verlage, Sendeanstalten, Produzenten - das Recht, ihre Werke zu nutzen, das heißt, sie zu vervielfältigen und zu verbreiten oder öffentlich zugänglich zu machen. Zeitungsartikel, Bilder, Filme, Musikstücke sind im Sinne des Urheberrechts "persönliche geistige Schöpfungen" und die Urheber sind gegen die unbefugte wirtschaftliche Auswertung dieser Leistungen in Deutschland durch das Urheberrechtsgesetz und Artikel 14 des Grundgesetzes (Gewährleistung des Eigentums) geschützt. ... Mehr zum Thema

Astrid Pawassar
* Nehmen wie es kommt
Die Dresdener Künstlerin Kerstin Franke-Gneuß

Einer der wenigen Farbtupfer in dem kleinen Atelier sind die leuchtend orangeroten Acrylfäden auf hohen Pappmacheestelzen. Ein Modell für eine Skulptur, die Kerstin Franke-Gneuß im Oktober vor dem Kulturkaufhaus Tietz in Chemnitz errichten wird. Ansonsten dominiert eine schwarze Druckerpresse den ... Mehr zum Thema

Tina Heidborn
* Blut, Schweiß und Tränen
Kunst ohne Worte: der Tänzer Gregor Seyffert

Wer sich für den Beruf des Tänzers entscheidet, legt sich für ein halbes Berufsleben fest: Bis zu acht Stunden täglich Proben, an Abenden und Wochenenden Auftritte. "Schmerzen, Schweiß und Blut", sagt Gregor Seyffert, "klingt wie ein Klischee, ist aber so." Der Mann, der eine ... Mehr zum Thema

Olaf Zimmermann
* Für die Künstler mehr Aufmerksamkeit
Brotlos - aber glücklich?

Wird über den Arbeitsmarkt Kultur gesprochen, war in den vergangenen Jahren vor allem von den Wachstumspotenzialen dieser Branche die Rede. Das Land Nordrhein-Westfalen hat mit seinen Kulturwirtschaftsberichten bereits am Ende der 80er-Jahre das Signal gesetzt, dass der Kunst- und Kulturbereich nicht allein von öffentlichen Mitteln lebt, sondern auch ein Markt ist, in dem Umsätze erwirtschaftet werden und der Arbeitsplätze bietet. Bezeichnenderweise wurden diese Kulturwirtschaftsberichte vom Wirtschaftsministerium des Landes in Auftrag gegeben, nicht zuletzt um unter Beweis zu stellen, dass der Kultur- und Medienbereich den Strukturwandel dieses Bundeslandes unterstützen kann. ... Mehr zum Thema

Ines Gollnick
* "Ich bin Künstler und Dienstleister"
Schauspieler Yorck Dippe

Bester Darsteller, das muss wie Musik in den Ohren eines Mannes klingen, der die Kunst beherrscht, ein anderer zu sein, als er selbst ist. Und wenn dann eine Auszeichnung noch mit 3.000 Euro attraktiv dotiert ist, rücken gelegentliche Existenzängste erst einmal ein Stück in den Hintergrund. Yorck ... Mehr zum Thema

Jutta Witte
* Ein Cellisten-Leben ohne Reue
Carl Gustav Settelmeier

Vormittags Probe im Orchestergraben, nachmittags Unterricht an der Akademie und abends wieder Probe: So kann ein Tag von Carl Gustav Settelmeier vor einem großen Symphoniekonzert aussehen. Dass der 53-Jährige in solchen Zeiten nur sporadisch zu Hause erscheint, gehört für seine sechsköpfige Familie ... Mehr zum Thema

Carmen Molitor
* Ersetzt der Branchenfrust die Branchenlust?
Auswirkungen der Hartz-Gesetzgebung auf den Kulturbereich

Fluch oder Segen? Kaum eine arbeitsmarktpolitische Regelung hat in den vergangenen Jahren soviel erbitterte Diskussionen ausgelöst wie die Hartz-Gesetzgebung. Auch im Kulturbereich streiten sich die Geister über die Auswirkungen auf die Branche und die Beschäftigten. ... Mehr zum Thema

Martin Burkert
* Stiftungen sind weder Goldesel noch Löcherstopfer
Zur Erweiterung des kulturelle Angebots

Die "Cornelsen Kulturstiftung" hilft preußischen Schlössern im Berliner Raum; die "Kunststiftung Baden-Württemberg" vergibt jährlich 30 Kunststipendien; die "Stiftung Zeche Zollverein" aus Essen belebt das im Bauhausstil gebaute, einst größte Bergwerk der Welt. ... Mehr zum Thema


* Kulturinstitutionen müssen sich für die Konkurrenz wappnen
Im Gespräch: Norbert Sievers, Geschäftsführer der Kulturpolitischen Gesellschaft

Der dritte Kulturpolitische Bundeskongress der Kulturpolitischen Gesellschaft und der Bundeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit der Friedrich-Ebert Stiftung in Berlin traf mit dem Thema "Kulturpublikum" den Nerv der Zeit. Die Kulturpolitik muss mehr darauf achten, was nachgefragt wird, will sie in Zukunft erfolgreich Publikum anlocken. Ines Gollnick sprach mit Nobert Sievers, Geschäftsführer der Kulturpolitischen Gesellschaft, über die schwierige Partnerschaft mit Zuhörern, Zuschauern und Besuchern. ... Mehr zum Thema

Ulrike Blumenreich
* Verantwortungsvolle Teilhabe und Sinn stiftende Momente
Neue Zeiten beim Bürgerschaftlichen Engagement

Derzeit ist eine publizistische und politische Wiederentdeckung des Ehrenamtes beziehungsweise des Bürgerschaftlichen Engagements in vielen Bereichen der Gesellschaft zu beobachten. Der Begriff der Wiederentdeckung deutet schon auf die lange Tradition des Ehrenamtes - insbesondere im Kulturbereich - ... Mehr zum Thema

Frank Olbert
* Warnung vor McCulture
Nachdenkliches über das Wesen von Kulturevents

In seinem neuen Buch "Im Weltinnenraum des Kapitals" trägt der Philosoph Peter Sloterdijk in dem Großkapitel "Zur Entstehung des Weltsystems" eine originelle, in Teilen sogar unorthodoxe Epocheneinteilung der Neuzeit vor. Die Globalisierung, so seine Hauptthese, ist kein Phänomen, welches erst um die letzte Jahrtausendwende aufkommt - die Globalisierung setzte vielmehr buchstäblich die Segel, als zunächst die ersten Entdecker, später die Kaufleute und Piraten ins Unbekannte aufbrachen. ... Mehr zum Thema

Patrick Glogner
* Spot an für das Publikum
Die Forschung kann den Dialog fördern

Das Kulturpublikum rückt gegenwärtig auffallend in das Rampenlicht der kulturpolitischen Aufmerksamkeit. Dafür sprechen nicht nur die vielen kulturpolitischen und kulturwissenschaftlichen Tagungen der vergangenen zwei Jahre, bei denen über das Publikum und seine zukünftige Rolle nachgedacht und ... Mehr zum Thema

Gernot Facius
* Kultur im Abwärtstrend
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk beugt sich dem Quotendruck

Alle reden von ihr. Aber was "Kultur" im Rundfunk ist, vermag niemand messerscharf und verbindlich zu definieren. Und den "Kulturauftrag", der ARD und ZDF gestellt ist, schon gar nicht - auch wenn zum Beispiel der neue Vorsitzende des HR-Rundfunkrates, Alfred Möhrle, im Brustton ... Mehr zum Thema

Andreas Kolb
* Bedrohtes Paradies
Deutschlands Orchester im Strukturwandel

"Münchner Rundfunkorchester besteht weiter" - "Deutsches Filmorchester muss erhalten bleiben" - "Bremens Philharmoniker wollen auf ihr Frackgeld verzichten" - "Orchesterfusion beschert Halle zweitgrößten Klangkörper Europas" - "Rundfunkorchester Kaiserslautern und Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken fusionieren" - "Deutscher Bühnenverein (DBV) kündigt wesentliche Teile des Tarifvertrages für Musiker in Kulturorchestern (TVK)". ... Mehr zum Thema

Astrid Pawassar
* Ein Stück vom Kuchen auch für die Kleinen
Sachsens Kulturförderpolitik ist einmalig

Zwischen all den alten deutschen und neuen chinesischen Klavieren eines Dresdener Pianohauses wartete wochenlang ein gewaltiger Konzertflügel auf einen neuen Besitzer. Ein Upper-Class-Markenprodukt, das niemals in einem herkömmlichen Wohnzimmer gespielt worden war. Es gehörte in den Konzertsaal des ... Mehr zum Thema

Ulrike Schumacher
* Musik macht die Kleinen klug
Modellprojekt in Kindertagesstätten füllt eine Lücke

Diese Kiste hat es in sich. Heiß begehrt ist ihr Inhalt. Kleine Hände greifen nach Klanghölzern, Handtrommeln, Rasseln, Triangeln oder Glöckchen. Von Musik sind Kinder immer wieder fasziniert. Besonders wenn Instrumentalspiel, Gesang und Bewegung zusammenkommen, weiß Sina Schneider, Erzieherin in einem Kindergarten der niedersächsischen Gemeinde Grasberg. Für die Mädchen und Jungen, die sich hier im großen Kreis aufgestellt haben und erste Erfahrungen mit den Instrumenten sammeln dürfen, die sie stolz vor ihren Bäuchen halten, ist das ein spannender Prozess. Wie klingt das, wenn man zwei Hölzer aufeinander schlägt? Was passiert, wenn die Hand mal mehr und mal weniger kräftig das Glöc kchen oder die Rassel schüttelt? ... Mehr zum Thema

Susanne Kudorfer
* Das Museum kann auch Lernort sein - authentische Erfahrungen und Begegnungen
Mit der Kunst im Gespräch in den Münchner Pinakotheken

Sonntag im Münchner Kunstareal, Museumswetter: Einheimische und Touristen schlendern zwischen den drei Pinakotheken, rasten im Museumscafé, strömen zu einer Ausstellung. Um elf Uhr findet eine Führung statt. Am Nachmittag treffen sich zwölf angemeldete Teilnehmer zum "Picknick". Die Gruppe ... Mehr zum Thema

Barbara Haack
* Schiefe Töne im Quoten-Streit
Diskussion über deutsche Musik im Rundfunk

Jahrelang war sie allenfalls ein Thema für den Katzentisch. Wer sich für sie einsetzte, wurde gerne mit dem Vorwurf der "Deutschtümelei" bedacht. Im vergangenen Jahr plötzlich gewann die Idee der Rundfunkquote in Deutschland erstaunlich an Popularität. Zahlreiche Musikerinnen und Musiker ... Mehr zum Thema

Hartmut Krug
* Überlebenskunst der Theater
Die Bühnenlandschaft steht vor dramatische Veränderungen

Eigentlich könnte alles ganz wunderbar sein: denn noch immer besitzt Deutschland die (zahl)reichste Theaterlandschaft der Welt. 50 Prozent aller Theater auf der Welt gehören zum deutschsprachigen Theaterraum. 151 öffentlich geförderte Theater bieten in Deutschland auf mehr als 700 Spielstätten und 253.000 Plätzen in einer Spielzeit mehr als zweieinhalbtausend Neuinszenierungen - nicht gezählt die Privatthe-ater und freien Gruppen. Die Bühnen verkauften bei einer Auslastung von 75 Prozent rund 20 Millionen Karten für 14.000 Musiktheater- und 33.000 Sprechtheateraufführungen. So besuchten in der Spielzeit 2002 - die noch nicht vorliegenden Zahlen für 2005 lauten sicher ähnlich - mehr Menschen Oper, Operette, Musical, Schauspiel und Tanz , als in Fußballstadien gingen. ... Mehr zum Thema

Herbert Grab
* "Freude lernt leicht und trägt weit"
Künstler, Pädagogen und Schüler erschließen neue Wege

Freudig lernen - angesichts mancher schulischen Realität mutet das an wie ein Bild aus fernen Zeiten. In der Verbundschule der hohenlohischen Gemeinde Schrozberg läuft seit drei Jahren ein Pilotprojekt mit dem Ziel, freudiges Lernen in unseren Tagen Wirklichkeit werden zu lassen. Künstler, Pädagogen ... Mehr zum Thema

Florian Kain
* Künstlerische Frischzellenkur
Das St. Pauli Theater in Hamburg

Die Erwartungen waren hoch, als in Hamburg vor zwei Jahren bekannt wurde, dass ausgerechnet Ulrich Waller zum neuen Künstlerischen Leiter des St. Pauli-Theaters avancieren würde. Ulrich Waller - das war ein Name, den man in der Hansestadt nach acht schwierigen, aber erfolgreichen Jahren an den ... Mehr zum Thema

Astrid Pawassar
* Originale unter Artenschutz
Einmalige Ausstellung zur Denkmalpflege in Dresden

Der Laie mag sich wundern, warum die Dresdner Frauenkirche, kaum dass sie wieder aufgebaut ist, gleich wieder zugebaut wird. Ihr zu Füßen, wo bis vor kurzem ein Hotelparkplatz war, drehen sich schon wieder die Baukräne. Dabei bekam man gerade hier, quer über den ehemaligen Neumarkt hinweg, einen ... Mehr zum Thema

Ines Gollnick
* Auch eine Frage der Perspektive
UNESCO - Kulturelles Welterbe

Das Kultur- und Naturerbe der Menschheit zu schützen, liegt nicht allein in der Verantwortung eines einzelnen Staates, sondern ist Aufgabe der Völkergemeinschaft. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde 1972 die UNESCO-Welterbekonvention verabschiedet. 180 Staaten haben dieses "Übereinkommen zum ... Mehr zum Thema

Tina Heidborn
* Unter einer merkwürdigen Art des Artenschutzes
Kulturdialog zwischen Migranten und Deutschen

"Die Violine ist ursprünglich auch kein deutsches Instrument", sagt Volker Gerland mit Nachdruck. Gerland ist Leiter der Musikschule Dortmund. Diese bietet ab Herbst Saz-Kurse an. "Saz: Türkische Langhalslaute mit gezupften Saiten", definiert das Lexikon. "Ich sehe das nicht als Beitrag zur Förderung der türkischen Kultur in Deutschland", so der Musikschulleiter. "Sondern als Förderung der pluralistischen Kultur in Deutschland." Er hofft, mit den Kursen verstärkt Kinder aus türkischen Familien in Deutschland anzuziehen. Migrantenkinder seien auf den Fluren seiner Einrichtung unterrepräsentiert, sagt der Musikschuldirektor. Doch bislang ist das Defizit höchstens "gefühlt", Zahlen und Statistiken fehlen, man stochert im Vagen. ... Mehr zum Thema


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2005.